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Neuer Defibrillator „Charisma“ weltweit zum ersten Mal eingesetzt

Medizinischer Fortschritt im Marien Hospital Herne

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 6. März 2017

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Wieder fit dank neuester Defibrillatortechnologie – Prof. Dr. Hans-Joachim Trappe (1.v.r.), Klinikdirektor der Medizinischen Klinik II – Kardiologie und Angiologie, und Oberarzt Dr. Martin Grett (1.v.l.) implantierten dem Herner Hans-Dieter Schmidt (Mitte) Anfang Februar weltweit zum ersten Mal den neuen Defibrillator „Charisma“.

Prof. Dr. Hans-Joachim Trappe, Direktor der Medizinischen Klinik II – Kardiologie | Angiologie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, und sein Team haben einem Patienten weltweit den ersten Defibrillator namens „Charisma“ (Fa. Boston Scientific, USA) eingesetzt. Das neue Gerät ermöglicht eine detailliertere Analyse und schnellere Handlungsmöglichkeiten im Ernstfall.

Ein Defibrillator wird Patienten eingesetzt, die beispielsweise ein hohes Risiko für lebensbedrohliches Kammerflimmern haben oder die bereits eine lebensgefährliche Herzrhythmusstörung erlitten haben. Seit mehr als 20 Jahren ist die Defibrillatortherapie ein Schwerpunkt der Medizinischen Klinik II im Marien Hospital Herne. Anfang Februar setzten nun die Herner Kardiologen einem Patienten weltweit zum ersten Mal die neueste Defibrillatortechnologie ein. Dabei ist dieser neue Defibrillator „Charisma“ mit einer neuen und umfassenden Diagnostiktechnologie versehen, die sehr viele Parameter des Herzens eines Patienten erfassen und sofort analysieren kann. „Die Vorteile dieses Gerätes liegen vor allem darin, dass nun eine umfassende Analyse des Herzschlags über viele Sensoren des Defibrillators („multisite“ Prinzip) erfolgt.

Dadurch ist eine noch differenziertere, auf den Patienten besser zugeschnittene Behandlung möglich“, so Prof. Dr. Trappe. Auch während die Erkrankten schlafen, erfasst der Defibrillator viele wichtige Funktionsparameter des Herzens, besonders der Herzfunktion. Gerade die Analyse der Lageposition eines Patienten im Schlaf erlaubt eine Aussage über den Schweregrad einer Herzschwäche. Insofern kann der Defibrillator aus der Liegeposition des Patienten Rückschlüsse auf die Herzleistung ziehen und gibt den behandelnden Ärzten Hinweise für weitere Behandlungsoptionen.

Besonders für Patienten mit einer Herzinsuffizienz und einer gleichzeitigen Herzrhythmusstörung ist der neue Defibrillator „Charisma“ eine optimale Behandlungsoption, da durch ihn viele Parameter erfasst werden können, die eine optimale und individuelle Behandlung eines Patienten ermöglichen. „Früher mussten Defibrillatoren außerdem etwa alle fünf Jahre ausgetauscht werden, nun ist ein erneuter Eingriff erst nach rund 13 Jahren notwendig. Auch eine Untersuchung mit einer Magnetresonanztomografie (MRT) ist kein Problem mehr, da der neue Defibrillator im Gegensatz zu vielen älteren Geräten nicht mehr durch das starke Magnetfeld geschädigt wird“, erklärt der Direktor der Medizinischen Klinik II.

Von diesen Vorteilen profitiert nun weltweit zum ersten Mal der Herner Hans-Dieter Schmidt. „Eigentlich war ich immer fit und gesund, hatte nie Beschwerden. Vor knapp zehn Jahren bekam ich allerdings immer schlechter Luft. Nach vielen Untersuchungen wurde mir dann eine mechanische Herzklappe eingesetzt. Danach fühlte ich mich auch wieder gut, bis die Herzleistung im Jahr 2015 wieder nachließ und ich zwei Bypässe bekam“, berichtet der 76-jährige. „Bypässe werden eingesetzt, damit das Herz wieder mehr Sauerstoff bekommt und leistungsfähiger ist. Da sich aber keine Verbesserung einstellte, kam Herr Schmidt zu weiteren Untersuchungen zu uns in das Marien Hospital Herne. Bei einer Herzkatheteruntersuchung stellten wir dann eine Unregelmäßigkeit im Herzschlag, also eine sogenannte Herzrhythmusstörung, fest. So eine Störung kann dazu führen, dass das Herz nicht mehr richtig pumpt und der Kreislauf zusammenbricht.

Damit das nicht passiert, setzten wir Herrn Schmidt Anfang Februar mit dem „Charisma“ die neueste Defibrillatortechnologie ein“, erklärt Prof. Trappe. „So kurz nach dem Eingriff muss ich mich natürlich noch etwas schonen, aber bereits jetzt fühle ich mich fit und aktiv. Ich mache schon ausgedehnte Spaziergänge und freue mich darauf, bald wieder mehr unternehmen zu können und mit mehr Energie wieder Fahrrad zu fahren“, erzählt der Herner Patient begeistert.

Nach Abschluss der Umbaumaßnahmen in der Kardiologie bietet die neu gestaltete und hochmodern ausgestattete Medizinische Klinik II nun alle nicht-invasiven und invasiven diagnostischen sowie therapeutischen Verfahren für die Behandlung von Patienten mit Herz- und Gefäßerkrankungen an. Dazu nutzt sie medizinische Geräte, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Das Leistungsspektrum der Medizinischen Klinik II ist damit umfassend und ermöglicht die Diagnose und Behandlung vieler verschiedener Erkrankungen. Hierzu zählen beispielsweise die Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkte, Herzschwächen sowie Herzklappenerkrankungen. In drei modernen Herzkatheterlaboren werden außerdem Herzkatheteruntersuchungen und die Implantation von Herzschrittmachern durchgeführt. Nicht nur die Funktionsräume wurden neu gestaltet, sondern auch die Patientenzimmer. Patienten verbringen ihren Aufenthalt daher nun auf einer hellen und modernen Station.

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