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Adipositas-Zentrum erneut zertifiziert!

Kampf um krankhaftes Übergewicht im Knappschaftskrankenhaus Bottrop

Knappschaftskrankenhaus Bottrop GmbH am 4. April 2017

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Dipl.-Kfm. Thomas Tatka, Geschäftsführer/ Chefarzt Dr med. Jörg Celesnik und Leitender Oberarzt Dr. med. Bernhard Limper präsentierten die Urkunden mit Simone Rduch (Adipositas-Koordinatorin)

Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Knappschaftskrankenhauses Bottrop wurde erneut zum Kompetenzzentrum für Adipositas- und Metabolische Chirurgie durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) als eines von 40 solcher Zentren in Deutschland zertifiziert. Bereits im Jahr 2015 wurde das Zertifikat überreicht.

Dr. med. Jörg Celesnik, Chefarzt der Klinik und Leiter des Adipositaszentrums, war bereits in den vergangenen 10 Jahren an der Etablierung des Adipositaszentrums am KK Bottrop beteiligt. „Die Behandlung des krankhaften Übergewichts ist eines unserer Spezialgebiete. Seit der Übernahme der Chefarztposition im Oktober 2016 haben wir die Adipositaschirurgie weiter ausgebaut. Mit Dr. med. Bernhard Limper, einen unserer leitenden Oberärzte, stellen wir einen weiteren von der DGAV anerkannten Adipositaschirurgen in unserem Zentrum“, freut sich Dr. Celesnik.

Pro Jahr werden im KK Bottrop fast 100 übergewichtige Patienten durch sogenannte metabolische/bariatrische Operationsverfahren operiert. Erst wenn alle konservativen therapeutischen Maßnahmen ausgeschöpft sind, wird eine operative Maßnahme in Betracht gezogen. Dadurch erreichen die Patienten nicht nur einen erheblichen Gewichtsverlust, auch die häufig bestehende Vielzahl an Begleiterkrankungen, wie z. B. Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen, wird positiv beeinflusst.

„Der überregionale Patientenzustrom bestätigt unsere tägliche Arbeit, was unser Fachteam sehr stolz macht. Ein wichtige Säule ist unsere Adipositas-Koordinatorin, Simone Rduch. Sie ist Ansprechpartnerin und Beraterin in allen Fragen rund um das Thema. Sie koordiniert außerdem die individuellen Behandlungsabläufe mit allen Beteiligten“, erläutert Dr. Celesnik.

Neben einer hohen Expertise im Bereich der Adipositaschirurgie, welche durch die Zertifizierung belegt ist, beinhaltet das Spektrum der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie den großen Bereich der onkologischen Chirurgie, der Minimal Invasiven Chirurgie sowie der Hernienchirurgie. Darüber hinaus gibt es auch den Schwerpunkt Orthopädie und Unfallchirurgie.

Übergewicht: Definition der Weltgesundheitsorganisation!

Übergewicht besteht nach Definition der Weltgesundheitsorganisation ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 kg/m2, ein Index, der sich aus Körpergewicht und Körpergröße berechnet. Von krankhaftem Übergewicht (Adipositas) spricht man ab einem BMI von über 30 kg/m2. Hiervon sind bereits knapp ein Fünftel der Deutschen betroffen. Die Zahl der Patienten mit krankhafter Adipositas nimmt auch in Deutschland stetig weiter zu, insbesondere bei den Patienten mit einer sogenannten „Super-Adipositas“ (BMI über 50 kg/m²).

„Patienten mit einem BMI von über 35 kg/m² bzw. 40 kg/m² kann oft nur eine Operation helfen, schwere metabolische Begleiterkrankungen durch eine nachhaltige Gewichtsreduktion zu bessern. Hierzu bieten wir sämtliche minimal-invasive Operationen an, wobei der Schlauchmagen und der Magenbypass zu unseren Standardoperationen gehören.“ erklärt Dr. Limper, Leitender Oberarzt.

Hintergrundinformationen über zertifizierte Adipositas-Zentren

Mit der Initiative, chirurgischen Kliniken Zertifikate zu verleihen, möchte die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) als chirurgischer Dachverband dazu beitragen, dass die Qualität chirurgischer Maßnahmen gegen die Adipositas verbessert und gleichzeitig transparent gemacht wird. Zur Behandlung sogenannter metabolischer Erkrankungen wurden nach wissenschaftlichen Vorgaben und klinischer Erfahrung Qualitätsstandards entwickelt. Wenn eine chirurgische Klinik diese Kriterien nachweisen kann, ist davon auszugehen, dass hier Chirurgie auf hohem Niveau betrieben wird und die Behandlung mit den aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften in Einklang steht.

Die Zertifizierung ist an Qualitätssicherungs-Maßnahmen gebunden die auf Antrag durchgeführt wird. Bei der Erstzertifizierung, die eine Gültigkeit von drei Jahren hat, müssen u. a. die Strukturen der Qualitätssicherung offen gelegt werden. Eine Re-Zertifizierung ist nur möglich, wenn valide Daten zur Prozess- bzw. Ergebnisqualität vorgelegt werden können.

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