Balanceakt mit zwei Autokränen
34 Tonnen schwere Brücke für das Tumorzentrum
Fertigstellung des Tumorzentrums ist für 1. Oktober geplant
Der Bau des Tumorzentrums am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum nährt sich mit einem ganz besonderen Balanceakt der Zielgeraden: Mit viel Fingerspitzengefühl jonglierten gestern die Kranführer zweier, mächtiger Autokräne – mit jeweils einer Traglast von stolzen 250 Tonnen – die 29 Meter lange und sieben Meter hohe Brücke, die das Tumorzentrum künftig auf zwei Etagen mit dem Klinikgebäude verbinden soll. Besondere Herausforderung dabei war, die 34 Tonnen schwere Stahlkonstruktion mit beiden Kränen gleichzeitig abzusenken, damit diese danach an den vorbereiteten Gebäudeteilen passgenau mit Stahlschrauben befestigt werden kann. Ein spannendes Unterfangen, das einige Zuschauer interessiert verfolgten.
Die Anlieferung der Brücke erfolgte bereits in der vergangenen Woche, aufgrund ihrer Größe allerdings in Einzelteilen, da der Transport für ein solches Bauteil nicht möglich gewesen wäre. Vor Ort wurde sie dann zusammengebaut und nun als Gesamtteil mithilfe der Kräne eingehoben. Bis Ende Juni erfolgt die Montage der kompletten Glasfassade. Die Fertigstellung des Tumorzentrums ist für Anfang Oktober geplant. Bis dahin müssen die Fassade noch weiß verputzt und die grauen Verschattungselemente angebracht werden. Auch sämtliche Innenausbauarbeiten wie zum Beispiel die Elektrik, Malerarbeiten, das Verlegen von Bodenbelägen sowie die Endreinigung müssen noch erledigt werden.
In den Bau investiert das Knappschaftskrankenhaus rund 20 Millionen Euro, inklusive 5 Millionen Euro von der Knappschaft-Bahn-See für das Rechenzentrum. Das Tumorzentrum verfügt über sechs Etagen plus ein Technikgeschoss und eine Bruttogrundfläche von 6300 Quadratmetern. Neben dem Rechenzentrum der Knappschaft-Bahn-See werden hier das Sanitätshaus Watermann sowie die strahlentherapeutische Praxis von Professor Dr. Irenäus Adamietz als Mieter einziehen. Außerdem werden hier die Nuklearmedizin sowie die autologe (Transplantation der Blutstammzellen vom Patienten selbst) und allogene (Transplantation der Blutstammzellen eines anderen Menschen) Stammzelltherapie des Uni-Klinikums untergebracht. Onkologischen Patienten stehen damit künftig 14 Einzelzimmer statt bisher vier 2-Bett-Zimmer zur Verfügung.
Darüber hinaus gibt es noch Freiflächen, die angemietet werden können. Weitere Infos dazu gibt es bei Dipl.-Ing. Architektin Verena Gremme unter 0234/299-84317.