Gesundheitsmetropole Ruhr Themen

Weltfrühchentag im Marien Hospital Witten

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 21. November 2017

Heike Köller, Stationsleitung der Kinderintensivstation im Marien Hospital Witten (m.) sowie Bianka Holtkotte, Ehrenamtliche bei Herzenssache – Nähen für Sternchen und Frühchen e.V. (l.) und Anni Dreßler, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf der Kinderintensivstation im Marien Hospital Witten (r.) stellten am Weltfrühchentag liebevoll genähte Kleidungsstücke, Mützchen, Tücher, Nestchen und Accessoires für die Kleinsten vor und standen den Eltern von Frühchen mit Rat und Tat zur Seite.

In Deutschland kommen jährlich etwa 60.000 Säuglinge zu früh auf die Welt. Obwohl die Frühchen damit zu der größten Kinderpatientengruppe gehören, ist die Wahrnehmung für dieses Thema in der Öffentlichkeit gering. Deshalb wird seit 2009 weltweit am 17. November mit dem Weltfrühchentag auf die kleinen Kämpfer aufmerksam gemacht. Auch die Pflegenden der Kinderintensivstation im Marien Hospital Witten luden am vergangenem Freitag betroffene Eltern und Interessierte zum Weltfrühchentag ein.

Die sofortige medizinische Versorgung sichert zwar das Überleben der Kinder, aber auch die Nähe der Eltern ist für die Entwicklung des Kindes sehr wichtig. „Wir unterstützen die Eltern- Kind-Beziehung, indem wir die Eltern schrittweise in die Pflege miteinbeziehen“, sagt Heike Köller, Stationsleitung der Kinderintensivstation im Marien Hospital Witten. Die Eltern befinden sich oft in einer emotionalen Ausnahmesituation. Sie machen sich viele Gedanken über den Gesundheitszustand und die Zukunft des Kindes. Zudem sind für sie die Bedingungen auf der Neugeborenen-Intensivstation belastend: Die Trennung vom eigenen Kind, der Anblick der Geräte und Technik sowie das Bangen um den Gesundheitszustand des Kindes. Neben der Koordination der pflegerischen Maßnahmen und Betreuung der Kleinen ist es Aufgabe der Pflege die Kompetenzen der Eltern während des Klinikaufenthaltes zu stärken und sie für die Zeit nach dem Klinikaufenthalt optimal vorzubereiten.

„Die Situation ist für die Eltern noch Tage nach der Geburt sehr belastend. Wichtig ist, dass die Eltern das Gefühl haben, dass sie mit der Situation nicht alleine sind. Der Weltfrühchentag soll nicht nur dabei helfen, dass Bewusstsein für die Risiken von Frühgeborenen zu stärken, sondern betroffenen Familien helfen mit der Situation umzugehen“, ergänzt die Stationsleitung.

Am Weltfrühchentag erwartete die Eltern im Foyer ein gemeinsames Beisammensein mit frisch gebackenen Waffeln und Kaffee. Zudem wurde anhand einer Puppe der Transport-Inkubator vorgestellt. Das Thema Kleidung ist nicht das Hauptproblem der Eltern, spielt aber auch eine Rolle, denn für Frühchen kann die Kleidung nicht einfach so im Kinderladen gekauft werden. Vor diesem Hintergrund stellte Bianka Holtkotte, Ehrenamtliche bei Herzenssache – Nähen für Sternchen und Frühchen e.V., selbstgenähte Strampler, Söckchen, Mützchen sowie Decken und Tücher vor. Auch die Geschwisterkinder der kleinen Kämpfer vergnügten sich am Nachmittag mit Stiften, Malbüchern und Luftballons.

© 2024 MedEcon Ruhr - Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr

Wir können Gesundheit Wir können Gesundheit