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Moderne Behandlung von Leistenbrüchen und anderen Hernienarten

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 23. Februar 2018

Das Team der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Anna Hospital Herne Informierte über die Behandlung von Hernien: (v. l. n. r) Oberarzt Dhia Hashim, Chefarzt Dr. Nurettin Albayrak, Leitender Oberarzt Dr. Martin Jazra, Oberarzt Masoud Hashemnia.
Am vergangenen Dienstag hatte Dr. Nurettin Albayrak, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Anna Hospital Herne, zur Patientenveranstaltung „Moderne Hernienchirurgie – mit dem Netz gegen Bauchwandbrüche“ eingeladen. Die Anwesenden nutzten die Veranstaltung, um sich über verschiedene Hernien und moderne Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.

Dr. Martin Jazra, Leitender Oberarzt, informierte über die verschiedenen Arten von Hernien und Weichteilbrüchen. Neben Nabel-, Narben- oder Zwerchfellhernien kann man auch den bekannteren Leistenbruch den Weichteilbrüchen zuordnen. Bei einem Bruch der Bauchwand – dieser kann angeboren oder erworben sein – tritt das Bauchfell aus der Bauchhöhle aus und bildet so einen Bruchsack. In diesem können sich Teile von Organen wie Magen oder Darm einlagern und abgeklemmt werden. Tritt dieser Fall ein, ist eine Operation nötig, um das Gewebe wieder zurück in die Bauchhöhle zu legen. Hernien verheilen nicht wieder von allein.

Die Operation zur Hernienbehandlung kann mininmal-invasiv durchgeführt werden und kommt so ohne größere Schnitte und Narben aus. Die Organteile, die in dem Bruchsack liegen, werden zurückgeschoben und der Bruch wird geschlossen. Dafür kommt zur Stabilisierung in der Regel ein Netz zum Einsatz, wie Oberarzt Masoud Hashemnia und Facharzt Alan Haso in ihrem Vortrag berichteten.

Über einen besonderen Fall informierte Oberarzt Dhia Hashim. Liegt bei einem Patienten eine Rektusdiastase in Kombination mit einer Nabel- oder Narbenhernie vor, kommt für die Behandlung im St. Anna Hospital seit kurzem ein innovatives Verfahren zum Einsatz. Unter einer Rektusdiastase versteht man das Auseinanderklaffen der beiden geraden Bauchmuskeln. Dabei entsteht ein bis zu 10 cm breiter Spalt. Tritt zusätzlich eine Nabel- oder Narbenhernie auf, setzen die Spezialisten ein größeres Netz ein, das zwischen die Schichten der Bauchdecke gelegt wird. Dieser Eingriff erfolgt laparoskopisch und führt zu einer Stärkung der Bauchdecke. Rektusdiastase und Hernie werden so mit nur einer Operation behoben. Das Verfahren, das Netz zwischen den Bauchwandschichten zu platzieren, wird im St. Anna Hospital deutschlandweit erstmalig angeboten. Entwickelt wurde es ursprünglich in Brasilien.

„Hernien können den Patienten in unterschiedlichem Ausmaß Beschwerden verursachen. Manche Betroffene bemerken sie fast gar nicht, bei anderen ist eine Operation in jedem Fall notwendig, um Folgeschäden zu vermeiden. Wer sich unsicher ist, kann sich an unsere Hernien-Sprechstunde wenden. Wir besprechen dann, was die beste Vorgehensweise ist“, so Dr. Nurettin Albayrak.

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