Wir können Gesundheit

Experten des Lungenzentrums Dortmund warnen: Wasserpfeifen führen zu Vergiftungen

Bereits Passiv-Rauchen ist massiv gefährlich

Klinikum Dortmund gGmbH am 3. August 2018

Priv.-Doz. Dr. Bernhard Schaaf, Direktor der Klinik für Pneumologie im Lungenzentrum des Klinikums

Die junge Frau kollabiert auf der Treppe im Hausflur, ihr Freund kann sie auffangen, alarmiert aber den Rettungsdienst. Dann der Schock: Die Lungenspezialisten des Klinikums Dortmund stellen eine hochgradige Kohlenstoffdioxid-Vergiftung bei der 21-Jährigen fest. Was war passiert? „Die Patientin hatte angegeben, lediglich ein- bis zweimal an einer Shisha, also an einer Wasserpfeife gezogen zu haben“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Bernhard Schaaf, Direktor der Klinik für Pneumologie im Lungenzentrum des Klinikums. Die Mediziner können die junge Frau nur unter Gabe von hochdosierten Sauerstoff retten.

Genauere Untersuchungen ergaben schließlich, dass die Vergiftung der jungen Frau durch Passiv-Rauchen verursacht wurde. Eigentlich nämlich hatte ihr Freund die Shisha konsumiert, sie saß größtenteils bloß neben ihm. „Studien haben ergeben, dass bereits das bloße passive Einatmen von Shisha-Qualm hochgradig gefährlich ist“, so PD Dr. Schaaf.

„Der Tabak in einer Wasserpfeife wird nicht wie bei der Zigarette direkt verbrannt, sondern bei niedrigen Temperaturen verschwelt. Dabei entstehen Gifte wie Acetaldehd, Acrolein oder Benzol in hohen Konzentrationen. Um das mal zu vergleichen: Mit dem Rauch einer Wasserpfeife nimmt der Konsument sogar mehr Gifte aus als mit filterlosen Zigaretten.“

Im Lungenzentrum des Klinikums, in dem neben den Pneumologen auch Thorax-Chirurgen arbeiten und u.a. auch Lungenkrebs-Patienten therapiert werden, sehen die Experten den leichtfertigen Umgang mit Shisha-Pfeifen jedenfalls mit Sorge. „Wir rechnen damit, dass die Zahl der Lungenkrebs-Fälle in der Zielgruppe der Wasserpfeifen-Raucher massiv steigen wird“, so PD Dr. Schaaf.

Lunge & Atemwege

© 2024 MedEcon Ruhr - Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr

Wir können Gesundheit
MedEcon Ruhr