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Evaluation des bundesweiten Hautkrebsscreenings

Innovationsausschuss fördert Projekt EvaSCa

Universitätsmedizin Essen am 18. Juni 2019

Über 290.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Hautkrebs. Insbesondere das Melanom, bekannt als schwarzer Hautkrebs, kann einen gravierenden Verlauf nehmen, wenn es nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird. Seit 2008 bieten die gesetzlichen Krankenkassen darum Versicherten ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre zur Früherkennung das sogenannte Hautkrebs-Screening an. Nun untersuchen Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen im neuen Forschungsprojekt EvaSCa die Erfolge des Hautkrebs-Screenings.

„Wir möchten unter anderem herausfinden, welche Personengruppen am meisten von der Früherkennungsuntersuchung profitieren“, erklärt Prof. Dr. Andreas Stang, Leiter des Zentrums für Klinische Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen und Konsortialführer des Projektes. Auch soll untersucht werden, ob ein Zusammenhang zwischen einer Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung und der Lebenserwartung betroffener Patienten besteht.

In die Studie fließen Routinedaten von insgesamt über 10.000 AOK-Versicherten aus den Jahren 2008 bis 2016 ein. Die Wissenschaftler vergleichen verschiedene medizinische und gesundheitsökonomische Parameter wie Therapien und Sterberaten. Dabei bilden sie zwei Gruppen: Die eine umfasst solche Patienten, deren Melanom bei einem Screening aufgedeckt wurde, die andere Patienten, bei denen der Hautkrebs auf anderem Wege erkannt worden ist. „Die Ergebnisse werden einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie Hautkrebsscreening leisten“, so Prof. Stang.

Weitere Konsortialpartner im Projekt EvaSCa sind der Lehrstuhl für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen und das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO). Das Projekt wird von einem interdisziplinären, wissenschaftlichen Beirat mit Vertretern aus der Epidemiologie/ Public Health, der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie und der Gesundheitsökonomie begleitet. Der Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschuss fördert EvaSCa in den kommenden zwei Jahren mit rund 350.000 €.

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