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Fachkongress „Datenschutz als Chance im Gesundheitswesen“

DATATREE AG am 15. Juli 2019

Christine Thieme, Datenschutzberaterin, DATATREE AG
Copyright: DATATREE AG

Vertreter der Gesundheitsbranche nutzten am 11./12. Juli 2019 den Fachkongress zum Erfahrungsaustausch über eine der aktuellsten Herausforderungen der Branche: den Datenschutz. Eine breit angelegte Studie des EU-geförderten Projektes „GDPR4H“ gab wesentliche Impulse. Hieran beteiligten sich Institutionen und Einrichtungen aus Belgien, Griechenland, Rumänien und Deutschland.„Wir wollen ein Curriculum für Datenschutzbeauftragte entwickeln, damit einheitliche Standards eingeführt und umgesetzt werden. Viele Menschen fühlen sich auch heute noch mit der DSGVO allein gelassen“, erläutert Dr. Erik Malchow, Projektmitarbeiter und Dozent für interkulturelle Kommunikation.

Vor allem im Gesundheitswesen, das sich im Zuge der Digitalisierung mit Themen wie der Bioinformatik, der Gematikund der Einführung der elektronischen Patientenakte auseinandersetzen muss, ist die Gewährleistung des Datenschutzes aktueller denn je. Gleichzeitig müssen die Grenzen des Datenschutzes aufgezeigt werden und Lösungsvorschläge unterbreitet werden.

Alle Vorträge und die sich anschließenden Diskussionen zeigten: Best-Cases für eine guten Datenschutz gibt es. Mit der Umsetzung in die Praxis stehen Verantwortliche allerdings oft vor großen Herausforderungen. Mit der Ernennung eines Datenschutzbeauftragten ist es nicht getan. Vielmehr müssen in den Unternehmen alle Mitarbeiter für den Datenschutz sensibilisiert werden und ein Bewusstseinswandel einsetzen. Das betrifft ganz besonders das Themenfeld Social Media. Viele Einrichtungen nutzen Facebook und Instagram inzwischen zur Außendarstellung und für den direkten Kontakt mit Kunden. Die Art und Weise, wie große Tech-Konzerne Daten sammeln, auswerten und verkaufen, stellt nicht nur das Gesundheitswesen vor Herausforderungen. Dennoch lassen sich zahlreiche Social Media-Aktivitäten durchaus auch heute schon datenschutzkonform umsetzen.

Messengerdienste erfreuen sich auch unter Krankenhausangestellten einer hohen Beliebtheit. Dass hochsensible Patienteninformationen nicht per WhatsApp versendet werden sollen, ist den allermeisten dabei bewusst. Dennoch sieht Christine Thieme, Datenschutzberaterin, hier durchaus Probleme in der Nutzung: „WhatsApp ist aus vielen Gründen keine gute Idee für den beruflichen Gebrauch. Sensible Daten, Unternehmensgeheimnisse oder Patientenakten sind bei WhatsApp schlicht nicht sicher.“ Zieht man nach zwei Tagen Fachtagung ein Fazit, lassen sich einige liebgewonnene Gewohnheiten derzeit nur auf eine Art und Weise datenschutzkonform umsetzen: Mit einem ausgeprägten Bewusstseinswandel.

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