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Wenn neue Viren kommen

Essen investiert in Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs

Universitätsmedizin Essen am 14. April 2020

Infektionskrankheiten stehen auf Platz drei der weltweit häufigsten Todesursachen. An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen bilden die Infektiologie und die Immunologie einen zentralen wissenschaftlichen Schwerpunkt. In einem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkolleg wird in Essen seit Jahren der herausragende wissenschaftliche Nachwuchs in Bezug auf die Immunantwort bei Infektionskrankheiten ausgebildet. Über herausragende wissenschaftliche Arbeiten des GRK berichtet jetzt die aktuelle Ausgabe der UNIKATE.

Die Welt wird von einem neuen Virus, SARS-CoV-2, zum Stillstand gebracht. Seitdem ist allgemein bekannt, was Infektiologen schon immer betonen: Infektionskrankheiten sind eine große Gefahr. Sie stehen auf Platz drei der weltweit häufigsten Todesursachen. Und es besteht immer die Möglichkeit, dass bislang unbekannte Erreger den Sprung auf den menschlichen „Wirt“ schaffen. An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen stehen sie darum seit vielen Jahren im wissenschaftlichen Fokus. Umso wichtiger ist es, dass in die Ausbildung herausragender Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen in diesem Bereich investiert wird.

„Die Immunantwort hat einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf einer Infektion. Das Immunsystem gilt als eines der komplexesten Systeme im menschlichen Körper und besteht aus verschiedenen Zellen, Antikörpern, Komplementfaktoren und zahlreichen Botenstoffen, deren Zusammenspiel wichtig ist“, erläutert Prof. Dr. Astrid Westendorf, Sprecherin der GRK 1949. Essen ist in der infektiologischen und immunologischen Forschung seit vielen Jahren stark und beide Disziplinen sind auf das engste verzahnt. „Die bereite Ausbildung unseres Nachwuchses in diesem Feld ist extrem wichtig, da immer wieder neue Infektionskrankheiten auftreten können. Dazu braucht es junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die gut ausgebildet sind und in diesen speziellen Situationen auf Erfahrung und das Wissen über andere oder ähnliche Infektionserkrankungen zurückgreifen können“, erklärt Astrid Westendorf.

In den UNIKATEN, dem wissenschaftlichen Magazin der UDE, wird zum einen das immerwährende evolutionäre Wettrennen zwischen Viren und dem Immunsystem des infizierten Wirtes beschrieben. Außerdem geht es um das schnell mutierende Influenzavirus und die Suche nach alternativen Therapiemethoden, sowie um Malaria, für das noch kein effektiver Impfstoff zugelassen ist. Hier konzentrieren sich die Forschungen im Graduiertenkolleg auf die T-Zell-Antwort während der Infektion.

Ein anderer Artikel beschreibt, wie Natürliche Killerzellen – die erste Verteidigungslinie unseres Immunsystems – den Verlauf einer Hepatitis C-Virus-Infektion beeinflussen. Auch das größte Immunorgan des Körpers, der Darm, ist ein Thema: Wie beeinflussen Infektionen in diesem Teil des Verdauungstraktes die Darmflora und wie wirken sie sich auf chronisch-entzündliche Erkrankungen bis hin zu Darmkrebs aus?

Ein weiteres Team im Graduiertenkolleg widmet sich der Familie der Typ-I-Interferone. Diese sind wichtig für die direkte antivirale Immunität und verbinden angeborene und adaptive Abwehrmechanismen. Untersucht werden verschiedene Subtypen mit der Frage, ob sie sich für Immuntherapien gegen unterschiedliche Krankheiterreger eignen.

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