Wir können Gesundheit

Eine VideoBruecke, die aus der Einsamkeit führt

Projektinitiative bringt Pflegebedürftige und Familien zusammen

Westfälische Hochschule am 26. Mai 2020

Besuchsbeschränkungen und Besuchsverbote sind in der Corona-Krise für Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte eine enorme Belastung. Hilfe will im Ruhrgebiet und Westfalen-Lippe die Projektinitiative „VideoBruecke“ leisten, ein Zusammenschluss verschiedener Akteure im Gesundheitswesen. Das Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule) begleitet die Initiative über das Projekt „DigiQuartier – Digitalisierung in der Pflege als Chance für eine alters- und behindertengerechte Quartiersentwicklung in der Emscher-Lippe-Region“ des Kreises Recklinghausen. Mit einem quartiersbezogenen Ansatz sollen die Nutzung und Verbreitung digitaler Anwendungen gefördert werden sollen.

Ziel ist es, Pflegebedürftige, Familien und Freunde über eine VideoBruecke wieder zusammenzubringen und ihnen zu ermöglichen, miteinander zu reden und einander zu sehen. Das Dortmunder Hüttenhospital, Zentrum für Altersmedizin, ist eine der ersten Einrichtungen, an denen die VideoBruecke gestartet ist. Nun sollen auch Einrichtungen im Kreis Recklinghausen an die VideoBruecke angeschlossen werden.

Die Projektinitiative VideoBruecke will nun interessierte Seniorenheime und Pflegeeinrichtungen im Ruhrgebiet und Westfalen-Lippe mit Unterstützung von Sponsoren mit einem Tablet ausstatten, soweit keine eigenen Geräte verfügbar sind. Zudem bietet das Konsortium eine ganz einfach zu bedienende Software, von der VIVAI Software AG in Dortmund entwickelt, kostenlos an, ebenso wie die dazugehörigen Services. Die Terminkoordination übernehmen Kontaktstellen außerhalb der Pflegeheime: Quartiersmanager oder Apotheken vor Ort.

Angehörige haben zwei Möglichkeiten, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in Kontakt zu treten: Wenn sie selbst ein Tablet oder Smartphone besitzen, können sie über die Kontaktstelle einen Besuchstermin buchen. Wenn sie nicht über ein Gerät verfügen, können sie zur Kontaktstelle gehen und von dort zu einem ausgemachten Termin per Videochat mit der Bewohnerin oder dem Bewohner kommunizieren.

Mitglieder der Projektinitiative sind die VIVAI Software AG (VIVAIcare), das Institut Arbeit und Technik (IAT), der Geriatrieverbund Dortmund, die Gesundheitsregion EUREGIO e. V., das Projekt DigiQuartier des Kreises Recklinghausen, das Hüttenhospital in Dortmund, die Allesgut Apotheke (Steinfurt und Bentheim) sowie der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL).

Helfer und Sponsoren gesucht

„Einrichtungen, die gern eine VideoBruecke für ihre Bewohner errichten möchten, können sich gern bei uns melden“, so Prof. Dr. Josef Hilbert, ehemaliger Geschäftsführender Direktor des Instituts Arbeit und Technik und Initiator der VideoBruecke. „Wir suchen auch noch weitere Institutionen, Ehrenamtliche und Apotheken in Westfalen-Lippe, die bereit sind, die Aufgabe als Kontaktstelle zu übernehmen“. Benötigt werden aber auch Sponsoren, die das Projekt unterstützen, sodass Tablets für Pflegeheime angeschafft und gegebenenfalls die Kosten einer SIM-Karte getragen werden können“.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Angelika Koopmann, Institut Arbeit und Technik, Tel. 0209/1707138, E-Mail: koopmann@iat.eu

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