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Forschungsprojekt zur Versorgung von Krebspatienten in Zeiten der Pandemie

Bundesforschungsministerium fördert mit rund 400.000 Euro

Kath. Klinikum Bochum gGmbH - Universitätsklinikum der RUB am 11. August 2020

Die Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 hat auch bei vielen Krebspatienten Fragen und Sorgen aufgeworfen, wie es für sie weitergeht. Dank der engen Zusammenarbeit von onkologischen Fachgesellschaften konnten auch unter diesen schwierigen Pandemie-Rahmenbedingungen zügig Empfehlungen für die Krebstherapie entwickelt werden. Unklar blieb aber, welche Folgen die starke Konzentration des Gesundheitssystems auf die Pandemie für die Qualität der Versorgung von Krebspatienten tatsächlich hatte.

Die Erforschung der medizinischen, ethischen und psychosozialen Auswirkungen der Pandemie-Maßnahmen auf Tumorpatienten und die Entwicklung klinisch-ethischer Handlungsempfehlungen zur Prioritätensetzung der Krebsversorgung in Zeiten der Pandemie sind nun Gegenstand des neuen Forschungsverbunds CancerCOVID.

Beteiligt sind die Abteilung für Onkologie im St. Josef-Hospital (Klinikum der Ruhr- Universität Bochum) unter Leitung von Prof. Anke Reinacher-Schick und das Institut für Pathologie der Ruhr-Universität (Direktorin: Prof. Andrea Tannapfel). Das Projekt wird vom Hallenser Medizinethiker Prof. Jan Schildmann koordiniert und mit rund 400.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

„So wichtig und richtig die Entwicklung einer fokussierten medizinischen Strategie gegen COVID war, so notwendig ist es, Krebspatienten und ihre Angehörigen zu keiner Zeit allein zulassen und ihnen maximale Unterstützung zu geben“, betont Prof. Reinacher- Schick. „Das neue Forschungsprojekt soll die dazu nötige Datenbasis bereitstellen und ist ein wichtiger Schritt, auch in künftigen Ausnahmesituationen die gewohnt hohe Qualität der Krebsbehandlung zu garantieren.“

CancerCOVID gliedert sich in zwei Abschnitte. Zunächst werden Daten zur Versorgung von Krebspatienten im März und April 2020, auch im Vergleich zu den Vorjahren, ausgewertet. Im zweiten Schritt werden diese Informationen mit weiteren Vertretern aus dem Gesundheitswesen und der Politik diskutiert, um daraus Handlungsempfehlungen für eine begründete Prioritätensetzung in der Krebsmedizin zu entwickeln. Das Projekt ist auf 18 Monate angelegt.

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