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Ärzte und Pflegekräfte trainieren den Notfall

Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen am 14. Oktober 2020

Yesim Keles, Dr. Deniz Atay und Nefise Özcan (v.l.) prüfen „Herrn Müllers“ Vitalwerte.

Der Brustkorb von Herrn Müller hebt und senkt sich regelmäßig. Er liegt ruhig in seinem Bett und blinzelt dabei ab und an. Doch plötzlich verschlechtert sich sein Zustand. Der Puls rast, die Sauerstoffsättigung im Blut sinkt, er wird apathisch. Notfall! Jetzt sind Teamarbeit und gute Kommunikation gefragt. Denn es zählt jede Sekunde. Doch dieses Mal geht alles etwas anders von Statten: Herr Müller ist eine Puppe. Im realitätsnahen Simulationstraining üben Ärzte und Pflegekräfte am Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen die Notfallkommunikation.

„Kommunikation ist für einen reibungslosen Ablauf und die Sicherheit der Patienten unerlässlich“, betont Dr. Deniz Atay, leitender Arzt der Zentralen Notaufnahme. „Deshalb wiederholen wir dieses Training regelmäßig. So können wir die Abläufe nachhaltig vertiefen.“

Dabei wurde vor allem darauf wertgelegt, dass Kollegen, die tatsächlich täglich zusammenarbeiten, gemeinsam in ihrer vertrauten Umgebung das Simulationstraining absolvieren. Dafür sind die Experten vom medizinischen Simulationszentrum „FranziskusSIM“ am St. Franziskus-Hospital Münster auf die Intensivstation nach Recklinghausen gekommen. Ärzte und Pflegekräfte, die täglich mit Notfällen konfrontiert werden, stellten sich in Kleingruppen kritischen Szenarien, die im Krankenhaus passieren können. Dabei wurde das agierende Team über Kameras im Nachbarraum vom Rest der Gruppe beobachtet. Anschließend wurde gemeinsam analysiert, was gut gelaufen ist und wo es Verbesserungsvorschläge gibt. So können Schwachstellen aufgedeckt und der hohe Sicherheitsstandard für den Patienten aufrecht gehalten werden.

Auch Herr Müller hat die vielen Übungsrunden gut überstanden. Seine Technik läuft weiterhin einwandfrei. Über Computer lassen sich seine Atmung und die Vitalwerte steuern. Sogar Zugänge können ihm gelegt werden, seine Zunge anschwellen und das Intubieren zu Übungszwecken erschweren.

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