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COVID-19 wirkt sich besonders auf vorerkrankte Herzen aus

Universität Duisburg-Essen am 26. November 2020

Für Menschen, die an einer Herzinsuffizienz leiden, ist eine COVID-19-Erkrankung besonders riskant. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen beschreibt nun in ESC Heart Failure den Fall eines jungen Patienten, dessen Kardiomyopathie sich nach einer COVID-19-Infektion massiv verschlechtert hat. Die bekannte Herzinsuffizienz des Patienten war über lange Zeit stabil, bis der junge Mann nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 begann, an Ateminsuffizienz und Fieber zu leiden. Seine Laborwerte deuteten auf eine Sepsis hin, und kurz darauf musste der Patient wegen akuter Multiorganinsuffizienz therapiert werden. Das Behandlungsteam implantierte ihm ein linksventrikuläres Assistenzgerät (LVAD) und behandelte die Virusinfektion.

Mittels moderner Mikroskopiemethoden wurde das Herzgewebe des Patienten analysiert. „Dank der Lichtblatt-Fluoreszenzmikroskopie konnten wir sichtbar machen, wie weit sich das Virus im Herzgewebe und im Endothel ausgebreitet hat“, erklärt Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum. Die Mediziner vermuten deshalb, dass Sars-CoV-2 die Ursache für die massive Verschlechterung der Herzerkrankung war.

Link zur Originalveröffentlichung: Ventricular assist device for a coronavirus disease 2019-affected heart

Gesundheitsforschung Herz & Kreislauf

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