Kardiologie als „Chest Pain Unit“ zertifiziert
Das letzte Puzzleteil in der Behandlung des Herzinfarkts ist gesetzt. Seit dem 07. Mai 2021 ist die Kardiologie des St. Vincenz-Krankenhauses in Datteln als „Chest Pain Unit“ zertifiziert.
Eine Chest Pain Unit (CPU) ist eine Versorgungsstruktur, die einen akuten oder neu aufgetretenen typischen, aber auch atypischen Brustschmerz rasch und zielgerichtet abklärt. Durch standardisierte diagnostische Abläufe wird ohne zeitliche Verzögerung überprüft, ob eine zeitkritische Erkrankung der Herzkranzgefäße ursächlich für die Brustschmerzen ist. Ziel ist es, Patienten mit lebensbedrohlichen Verengungen der Herzkranzgefäße schnell zu identifizieren und einer raschen Untersuchung im Herzkatheterlabor zuzuführen.
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) hat Kriterien zum Betrieb von CPUs erstellt und einheitliche Standards eingeführt. „Chest Pain Unit –DGK zertifiziert“ ist eine eingetragene Marke. Um als Chest Pain Unit zertifiziert zu werden, müssen besondere Kriterien erfüllt werden. Zu den Standardabläufen gehören das Schreiben eines 12-Kanal-EKGs, die Blutentnahme mit Bestimmung der Herzenzymparameter und eine kontinuierliche Überwachung des Patienten. Bei Auffälligkeiten kann der Patient im hiesigen Herzkatheterlabor zur weiteren Diagnostik und Therapie direkt übergeleitet werden. Je nach Verlauf können Patienten aus der CPU entlassen werden, zur Behandlung dort bleiben oder auf eine andere Station verlegt werden.
Die Zertifizierung sorgt für eine nach besten internationalen Standards organisierte Versorgung des akuten Brustschmerzes in der Region. Durch standardisierte Abläufe wird eine optimale Behandlung ohne Zeitverzögerung der Patienten gesichert. „Somit ist drei Jahre nach Gründung des Herzkatheterlabors im St. Vincenz-Krankenhaus Datteln eine perfekte Verkettung des Notarztsystems mit der Notaufnahme und dem Team des Herzkatheterlabors gelungen.“ freut sich Chefarzt Dr. Loant Baholli. Durch dieses außerordentliche Zusammenspiel aller gesundheitlichen Einheiten profitieren jährlich über 500 Patienten der Region mit erheblicher Verbesserung ihrer Überlebenschancen.