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Ausgezeichnete Forschung am Marien Hospital Herne

Doktorandin erhält Preis für ihre Promotion

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 2. August 2021

Wieso schützt eine willentlich herbeigeführte Minderdurchblutung eines anderen Körperteils das Herz vor einer Sauerstoffarmut während einer Bypass-Operation? Dieser Frage ist Dr. Marina Klaaßen, Assistenzärztin der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Schmerz- und Palliativmedizin des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen ihrer Doktorarbeit nachgegangen. Für ihre Forschung wurde sie nun von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) mit dem diesjährigen Promotionspreis ausgezeichnet.

Dr. Marina Klaaßen, Assistenzärztin der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Schmerz- und Palliativmedizin des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.

„Wir wissen seit Jahren, dass die sogenannte ischämische Fernkonditionierung das Herz vor einer Sauerstoffunterversorgung im Rahmen einer Bypass-Operation schützen kann“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Frey, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Schmerz- und Palliativmedizin und Doktorvater von Marina Klaaßen. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem Ärzte absichtlich wiederholt eine Blutarmut in bestimmten Teilen des Körpers herbeiführen, etwa durch das Aufblasen einer Blutdruckmanschette, die den Blutfluss unterbindet. „Wie dieses Vorgehen das Herz genau schützt, konnte bisher jedoch nur unzureichend geklärt werden.“

Kleine Zellen im Fokus

Als eine mögliche Quelle der Schutzfunktion gerieten sogenannte „extrazelluläre Vesikel“ ins Visier der Forscherin. „Dabei handelt es sich um kleinste Membranpartikel, die Informationen zwischen den Zellen transportieren“, sagt Marina Klaaßen. Dazu zählt unter anderem die sogenannte micro-RNA: Kleine Moleküle, die Aktivitäten in den Zellen des Körpers steuern. Im Rahmen ihrer Untersuchungen konnte die 28-Jährige zeigen, dass Patienten im Rahmen einer Bypass-Operation direkt nach der Fernkonditionierung eine erhöhte Konzentration bestimmter, herzschonender micro-RNAs aufwiesen. Andere Werte, wie die Konzentration des Eiweißstoffs Troponin, der auf eine Entzündung des Herzmuskels hindeutet, waren hingegen gesenkt.

Auf den Erkenntnissen aufbauen

„Aufgrund unserer Messungen gehen wir davon aus, dass die extrazellulären Vesikel, die diese micro-RNA transportieren, aus dem ischämischen – also dem absichtlich unterversorgten – Körperteil kommen müssen“, erklärt die Assistenzärztin. Im Rahmen ihrer Tätigkeit am Marien Hospital Herne will sie ihre Erkenntnisse in weiteren Untersuchungen vertiefen.

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