„Holomedizin“ im St. Bernhard-Hospital
Erfolgreicher Viszeralchirurgie-Workshop und ausgezeichnete Präsentation
Im aktuellen Workshop des St. Bernhard-Hospitals Kamp-Lintfort ging es um „Holomedizin“. Sie hilft durch künstliche Intelligenz und erweiterte Realität, komplexe Operationen im Bereich der Viszeralchirurgie zu vereinfachen. Chefarzt Prof. Dr. Gernot M. Kaiser und sein Leitender Oberarzt Dr. Mark Banysch hatten dazu Ärzte aus ganz Nordrhein-Westfalen eingeladen.
Im gutbesuchten Auditorium wurden sowohl die bisherige Entwicklung dieser innovativen Technik von Mark Banysch vorgestellt als auch deren Möglichkeiten in der Chirurgie von Leber, Bauchspeicheldrüse, Darm und Speiseröhre aufgezeigt. Als Gastredner konnte Prof. Dr. Lars Gerhard Großterlinden gewonnen werden, der als Vorreiter der Holomedizin gilt. Er sprach über die zukünftigen Einsätze dieser Technik im Bereich von Traumatologie und Orthopädie.
„Gläserner“ Patient durch Holomedizin
Gernot Kaiser und sein Team setzen Holomedizin vor allem in der Operations-vorbereitung ein. „Sie hilft uns beispielsweise, die Ergebnisse einer Computer Tomografie an Ort und Stelle zu sehen, denn das Holo-Bild wird unmittelbar auf die betroffenen Bereiche des Patienten projiziert. Wir haben dann einen ‚gläsernen‘ Patienten“, berichtet der Lintforter Chefarzt.
Im interaktiven Workshop, in dem Teilnehmer und Referenten gemeinsam die Einsatzmöglichkeiten testeten, wurden die Anwesenden mit Holomedizin vertraut gemacht.
Auszeichnung für beste wissenschaftliche Präsentation
Wie attraktiv diese neue Technik für Chirurgen ist, erfuhr Kaisers Facharzt Genadi Mero auf der Jahrestagung der NRW-Chirurgen, die vor kurzem stattfand. Dort präsentierte er die neue Technologie und ihre Anwendungsmöglichen vor und während einer Operation.
Dabei war Genadi Mero so überzeugend, dass er mit einem Preis für den besten wissenschaftlichen Vortrag beim Chirurgenkongress ausgezeichnet wurde. „Dass wir sehr stolz auf diese Auszeichnung von Herrn Mero sind, ist sicher verständlich, denn dieser Preis geht sonst fast nur an Universitäten“, berichtet Gernot Kaiser. „Es ist aber auch eine Referenz, dass wir uns als Krankenhaus mit einer solch innovativen Technik intensiv beschäftigen.“