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Stark machen für Patientensicherheit

Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen am 21. September 2021

Bekommt „Herr Schreck“ die richtigen Medikamente? Krankenhaus-Personal geht auf Risiko-Safari in der „Kammer des Schreckens“

Liegt die richtige Patientenakte vor? Steht der Rollator in Reichweite? Im „Room of Horrors“, der Kammer des Schreckens, ist Teamwork gefragt. Pflegekräfte, Therapeuten und Ärzte des Elisabeth Krankenhauses Recklinghausen deckten zahlreiche inszenierte Fehler auf. Doch die Challenge machte nicht nur Spaß, sondern hat einen ernsten Hintergrund: Am Welttag der Patientensicherheit (17. September) trainierten die Mitarbeitenden einmal mehr ihr wachsames Auge für alltägliche Risikosituationen.

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit hat unter dem Titel „Patientensicherheit ist unverzichtbar – überall, immer, für jeden Menschen von Geburt an“ auch in diesem Jahr wieder zu Aktionen am internationalen Tag der Patientensicherheit am 17. September aufgerufen. „In der Kammer des Schreckens finden die Mitarbeitenden eine Horror-Situation aus Sicht der Patientensicherheit vor“, erklärt Dr. med. Boris Mönter, Oberarzt und Leiter des klinischen Risikomanagements. „Wir haben eine Alltagssituation inszeniert und im simulierten Patientenzimmer Fehler versteckt, um so die Kolleginnen und Kollegen für Gefahrenquellen im Alltag neu zu sensibilisieren.“

„Die Klingel ist viel zu weit weg und für den Patienten nicht erreichbar“, fällt Alexandra Tönnis sofort auf. „Und hier, der Blasenkatheter ist zugedreht“, stellt Seda Özarslan aufmerksam fest. Die beiden Kolleginnen von Station 2 gingen mit ihrem Team auf Fehlersafari. Sieben Gruppen haben sich der Herausforderung im „Room of Horrors“ gestellt und diese mit Bravour gemeistert.

Falsche Dosierung des Antibiotikums, das Bett ist viel zu hoch (Sturzgefahr!), das Desinfektionsmittel ist leer… Auch das Team von Station 1b hat viele eingebaute Fehler gefunden. Aufmerksam haben sie alle Ecken des Zimmers inspiziert. „Die Aktion hat noch einmal unseren Blick für das Wesentliche geschärft“, meint Gesundheits- und Krankenpflegerin Anke Kunze. Dr. Joachim Thöne, Oberarzt der Geriatrie/Neurologie, stimmt ihr zu: „Es schärft nicht nur die Sinne, sondern auch den Austausch zwischen den verschiedenen Berufsgruppen.“

„Patientensicherheit ist uns ein hohes Anliegen“, sagt Sabine Reppin, Leiterin des Qualitätsmanagements. „Sie ist eine Herausforderung, die kontinuierliche Bemühungen aller erfordert. Patientensicherheit ist kein Ziel, das mit einer einmaligen Kraftanstrengung erreicht werden kann, sondern täglich neu erarbeitet werden muss. Das Engagement im
Bereich der Patientensicherheit ist unverzichtbar. Es braucht eine starke Sicherheitskultur. Und mit so einer Aktion können wir diese fördern.“

Die spielerische Schulung direkt am „Patienten“ fördert durch die praktische Aktivität mit direktem klinischem Bezug die Aufmerksamkeit für das Thema Patientensicherheit und die Sicherheitskultur. Dr. Mönter: „Wir wollen die Aufmerksamkeit noch einmal auf mögliche Risiken lenken, die im Alltag einfach untergehen können. Im Mittelpunkt steht also die Vermeidung von unerwünschten Ereignissen, die die Patientensicherheit gefährden können.“

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