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Babyboomer-Studie offenbart: In der Pflege droht der Blackout

Die Ergebnisse der aktuellen Babyboomer-Studie zum Umgang mit diversen Pflegethemen identifiziert eine Jahrhundert-Problematik für Deutschland

opta data Gruppe am 11. Juli 2022

Die opta data Zukunfts-Stiftung hat gemeinsam mit dem Institut für Zukunftspsychologie und Zukunftsmanagement der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien in der „PflegeStudie 2022“ über tausend Deutsche Babyboomer (1955 -1969) zu ihren Vorstellungen von Pflege befragt.

Ausgangspunkt der Studie: Die Babyboomer-Generation ist der geburtenstärkste Repräsentant einer beispiellosen Aufbruchsphase in Deutschland – sie verkörpert Wirtschaftswachstum und Reputation. Nun steht Deutschlands größte Bevölkerungsgruppe (rund 19 Mio. Menschen) vor ihrem dritten und vierten Lebensabschnitt. Ihr finales Verhalten wird ein gravierender Faktor der Zukunftsgestaltung unseres Landes sein und Auswirkungen auf die Lebensqualität aller Generationen haben.

Anlass zur Sorge: So sind es 79 % der Befragten, die den Staat in der Verantwortung sehen, die eigene Pflege zu organisieren und deren Kosten zu tragen. Ebenso viele planen die eigene Pflege nicht. Daher überrascht es wenig, dass sich nur 22 % überhaupt schon mal mit dem Thema Risikoversorgung auseinandergesetzt haben.

Wie Babyboomer reagieren, hängt mit ihrem Mindset zusammen

Die historisch begünstigten Lebensbedingungen der Babyboomer waren options- und variantenreich – daher stellte sich die Frage, wie diese Generation mit einer vermeintlich ausweglosen Perspektive umgeht: der eigenen Pflege – oder Hilfsbedürftigkeit.
Studienleiter (und selbst Babyboomer) Prof. Dr. Thomas Druyen: „Vor diesem gesellschaftlich höchst relevanten Hintergrund wollten wir herausfinden, wie diese vom Schicksal begünstigen mit dem Ernstfall umgehen. Denn diese Situation gilt es ultimativ zu antizipieren, um endlich zu belastbaren Lösungen für eine alternde Gesellschaft zu gelangen.“

Das Zukunftsthema

Die PflegeStudie 2022 widmet sich der Pflegethematik als Grundlage einer zukunftsweisenden Werteordnung – denn die hier vorliegende Analyse des Babyboomer-Verhaltens ist kein Nebenschauplatz, sondern konfrontiert uns mit der Denkweise der gesellschaftlichen Mehrheit.

„Uns scheint das Vorstellungsvermögen für mögliche Katastrophen oder Missstände zu fehlen. Daher will die Zukunfts-Stiftung mit der Studie dazu beitragen, belastbare Szenarien und Bilder der Zukunft zu visualisieren, um jetzt noch präventiv und vorausschauend die richtigen Entscheidungen treffen zu können – die Studie führt klar vor Augen, dass die gesellschaftliche Bedeutung der Pflege ein ultimatives Zukunftsthema ist. Die Relevanz der Organisation von Pflege steht auf einer Stufe mit Klima und Big Tech“, so Druyen.

Fazit: „Wir lösen keine Probleme mehr, wir verschieben sie nur gemäß der aktuellen Bedrohungen – und die Studie dokumentiert deutlich die Struktur dieser Verdrängung.“

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