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Interoperabilität sorgt für Ruhe im Patientenzimmer

Konzept für die Alarm-Weiterleitung und Stummschaltung von Medizingeräten mit SDC

Dräger Medical Deutschland GmbH am 18. April 2023

Um gesund zu werden, brauchen Patienten Ruhe. Häufige und nicht relevante Alarme können dagegen weitere Erkrankungen wie ein Delir auslösen und so das Sterblichkeitsrisiko erhöhen. Auch Pflegekräfte reagieren gestresst und können eine Alarmmüdigkeit entwickeln. Mit Ascom, B.Braun und Dräger stellen drei führende Hersteller für Medizintechnik im Rahmen des Silent-PICU Showcase vom 18.-21. April 2023 auf der HIMSS, Chicago eine neue Lösung vor. Der Showcase zeigt, wie eine sichere Alarmweiterleitung weg vom Patientenbett bei gleichzeitiger Stummschaltung der Quellgeräte Stress und Störungen für Patienten und das Personal deutlich reduziert. Klinikpersonal kann über den gleichen sicheren Kommunikationsweg Alarminformationen abrufen und Alarmgrenzen anpassen. Dies ermöglicht die herstellerunabhängige Geräte-zu-Geräte Kommunikation der IEEE 11073 SDC-Standardfamilie.

„Der Silent-PICU Demonstrator zeigt, wie nachhaltig mehr Ruhe im Patientenzimmer entstehen kann, während gleichzeitig alle wichtigen Alarme in den Fokus der Pflegekräfte vor dem Raum rücken – im Stationszimmer und auch auf mobilen Endgeräten. Das ist eine ganz neue Qualität des Alarm-Managements auf Basis einer interoperablen Lösung“, so Daniel Fuckert, Leiter Product Management, Acute Care Interoperability bei Dräger.

Alarme ruhig und sicher verteilen

Der Showcase demonstriert, wie sich eine interoperable Alarmmanagement-Lösung nahtlos in klinische Abläufe integriert. Tritt beispielsweise an der B. Braun Spaceplus Infusionspumpe ein Okklusions-Alarm auf, bleibt es bei dem Patienten ruhig. Doch das Myco-Mobiltelefon und das Digistat Smart Central-Dashboard von Ascom alarmieren das Pflegepersonal zeitnah optisch und akustisch. Es kann die Alarmursache sofort lokalisieren, rechtzeitig eingreifen und so die Patientensicherheit gewährleisten. Ähnlich funktionieren das Dräger Evita V600-Beatmungsgerät und der Dräger M540 Patientenmonitor: Ändern sich beispielsweise plötzlich Herz- oder Atemfrequenz eines angeschlossenen Beatmungspatienten, wird das Personal über das zentrale Alarm-Dashboard und zusätzlich zielgerichtet über das Handy alarmiert.
Durch vernetzte Geräte hat das klinische Personal noch weitere Möglichkeiten. Wenn zum Beispiel ein Medical Grade PC mit der Dräger Core Software angeschlossen ist, können sowohl Vitaldaten des Patienten als auch Alarme der medizinischen Geräte von außerhalb des Patientenzimmers überprüft werden. Der Patientenschutz ist bei den Showcase-Szenarien stets gewährleistet. Sollte eines der angeschlossenen Geräte seine Verbindung zum Alarmsystem verlieren und eine Weiterleitung von Alarmen nicht möglich sein, übernimmt das betroffene Gerät automatisch wieder seine eigene akustische Alarmierungsfunktion. Die Unterbrechungsmeldung erscheint zugleich mobil und auf dem Dashboard, sodass Mitarbeiter die wichtigen Alarmmanagement-Prozesse anpassen können.

Datenaustausch mit dem SDC-Standard

SDC wurde von der Non-Profit-Organisation OR.NET entwickelt und steht für eine sichere und zuverlässige Interoperabilität von Medizingeräten. Die ISO/IEEE 11073 SDC-Standardfamilie bildet die herstellerunabhängige Grundlage für die Vernetzung von Medizintechnik. Sie ermöglicht die bidirektionale Übertragung von standardisierten Daten zwischen Systemen in medizinischer Qualität, die Fernsteuerung von Gerätefunktionen und ein hohes Maß an Cybersicherheit.

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