Politik muss handeln: Krankenhäuser sind unterfinanziert
Krankenhäuser haben in allen Bereichen mit höheren Kosten zu kämpfen – auch die St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr. Daher unterstützt sie den bundesweiten Protesttag der Krankenhäuser. Diese fordern am 20.06.2023 eine sofortige Beseitigung der strukturellen Unterfinanzierung der Krankenhäuser. Denn Krankenhäuser haben – anders als andere Unternehmen – keine Möglichkeit eigenständig ihre Preise an die Inflation und die hohen Tarifabschlüsse anzupassen. Die Politik muss deshalb für einen vollständigen Inflationsausgleich sorgen, sodass die Kliniken planen und verlässlich ihren Versorgungsauftrag erfüllen können.
Die Preise, die Krankenhäuser für erbrachte Leistungen abrechnen können, werden von den Kostenträgern, d.h. den Krankenkassen und der Politik festgelegt. Steigen die Kosten durch Inflation und hohe Tarifabschlüsse, benötigen Krankenhäuser entsprechend höhere Einnahmen. „Die bisherigen Einmalzahlungen liegen deutlich unter den zusätzlichen Kosten, die uns derzeit entstehen und die nach aktueller Prognose auch weiter steigen werden“, so Dr. Sabine Edlinger, Geschäftsführerin der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr. „Allein unsere Personalkosten werden von 2021 bis Ende 2023 um rund 10,1 Mio. Euro steigen und in diesem Betrag sind die Kosten für Pflegekräfte nicht enthalten. Diese sollen zwar vollständig refinanziert werden, bisher muss die St. Elisabeth Gruppe jedoch für jede zusätzlich eingestellte Pflegekraft in Vorleistung gehen.“
Enorme Kostensteigerung in allen Bereichen

Hinzu kommt, dass in allen Bereichen die Kosten steigen. Die Kosten für Wäsche, Nahrungsmittel oder Energie sind hier nur einzelne Beispiele. „Die Wäschekosten in der St. Elisabeth Gruppe werden laut aktueller Prognose von 2021 bis Ende 2023 um rund 1,9 Mio. Euro steigen. Dies sind 32 Prozent. Bei den Nahrungsmitteln für Patienten liegt die Steigerung für diesen Zeitraum bei 1,6 Mio. Euro, was einer Preissteigerung von 71 Prozent entspricht,“ erklärt Simone Lauer, Geschäftsführerin der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr. „Für ein Kilogramm Butter zahlen wir in 2023 70 Prozent mehr als in 2021. Bei Hähnchenbrust liegt die Preissteigerung sogar bei 89 Prozent. Auch für Energie muss die St. Elisabeth Gruppe tiefer in die Tasche greifen: Im Vergleich zu 2021 bezahlen wir in 2023 4,9 Mio. Euro mehr für Energie.“
Dem gegenüber stehen die bisherigen Einmalzahlungen für Energie: 2,56 Mio. Euro und ein Inflationsausgleich von insgesamt 3,6 Mio. Euro. „Alleine die Mehrkosten der genannten Beispiele liegen bei rund 18,5 Mio. Euro. Die Einmalzahlungen decken somit nicht einmal ein Drittel dieser Zusatzkosten“, erläutert Dr. Edlinger. „Hinzukommt, dass es lediglich Einmalzahlungen sind und keine dauerhaft an die gestiegenen Kosten angepassten Zahlungen. Es ist daher davon auszugehen, dass die Finanzierungslücke in 2024 noch höher sein wird.“
Aus diesem Grund fordert auch die St. Elisabeth Gruppe die Politik auf, die strukturelle Unterfinanzierung zu beseitigen. Nur so kann auch weiterhin die bestmögliche Versorgung der Patienten sichergestellt werden.