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Zeitenwende für den Kopf: Aus der Zukunft lernen

Zukunftsforscher Druyen veröffentlicht Leitfaden für konkrete Veränderung

opta data Gruppe am 16. Juni 2023

Wenn die Gesellschaft für deutsche Sprache das „Wort des Jahres“ kürt, ist das immer ein Hinweis darauf, was die Menschen in eben diesem Jahr bewegte. So war es 2022 das Wort „Zeitenwende“ – ein Wort, das Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar 2022 in seiner Bundestagsrede zum russischen Überfall auf die Ukraine verwendet hat. Glaubt man dem Zukunftsforscher und Soziologen Thomas Druyen, ist bei „Zeitenwende“ jedoch längst nicht mehr nur an den Ukrainekrieg und seine Folgen zu denken. Für Druyen, Direktor des IZZ-Institutes für Zukunftspsychologie und Zukunftsmanagement an der Sigmund Freud PrivatUniversität in Wien und Präsident der opta data Zukunfts-Stiftung in Essen, erleben wir gerade die größte Veränderung in der Menschheitsgeschichte. Diese Zeitenwende stellt Menschen vor gewaltige Herausforderungen, die nur mit einer erneuerten Denk- und Verhaltensweise – dem Mindset 2.0 – zu meistern sind. Wie man das Mindset zukunftsfähig macht und somit auch die psychische und physische Gesundheit verbessert, zeigen er und seine Co-Autorin Valeska Mangel in ihrem neuen Buch „Aus der Zukunft lernen: Der Leitfaden für konkrete Veränderung“, erschienen in der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft, Berlin.

„Das Problem ist, die Zeiten ändern sich rasend schnell, aber der Mensch langsam. Zu langsam“, schreibt Druyen in seinem Vorwort. „Man hat das Gefühl, die Zukunft kommt immer rasanter und wir nicht hinterher.“

Die Zukunft findet schon statt: Künstliche Intelligenz, die fortschreitende Digitalisierung, Ressourcenknappheit, Fachkräftemangel, Klimawandel, tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitswelt, der Wegfall von Berufsbildern und vieles mehr. All das sind nicht etwa Veränderungen, die weit entfernt vom eigenen Leben passieren, sondern Entwicklungen, die tief in den privaten und beruflichen Alltag der Menschen eingreifen. Unsicherheit, Orientierungs- und Hilflosigkeit machen sich breit – mit teils schwerwiegenden Folgen für die psychische und physische Gesundheit.

Probleme schon lange bekannt, aber ignoriert

Dieser Wandel, allen voran der demografische und der ökologische, ist teilweise schon seit Jahrzehnten bekannt. Für Druyen stellt sich daher diese Frage: „Wie kann es sein, dass wir belegbares Wissen so nachhaltig ignorieren und erst dann aktiv werden, wenn es oftmals zu spät ist?“ Druyen konstatiert eine gefährliche Entscheidungsschwäche und eine latente Rückwärtsgewandtheit:

„Wir vertrauen lieber auf einen gut klingenden Plan oder eine angstreduzierende Ankündigung, die scheitert, als auf eine neuartige Lösung, die Erfolg haben könnte.“ In Zeiten radikaler Veränderung ist dieses Mindset aber nicht mehr konkurrenzfähig. Hier ist die Technologie die uns vor sich hertreibende Kraft: „Die Art und Weise, wie wir in Zukunft mit technischen Neuerungen wie der Künstlichen Intelligenz in der Medizin und im Gesundheitswesen – und überhaupt in der Gesellschaft – umgehen werden, ist existentiell für die Bürgerinnen und Bürger und für unser Land.“ Wie also sinnvoll und vorwärtshandelnd in Richtung Zukunft schreiten?

Überlebenswichtig: ein neues Denken für die Zukunft

Für Druyen liegt der Schlüssel darin, gewohnte Denk- und Verhaltensweisen aufzugeben und durch ein neues Mindset zu ersetzen – es geht darum, die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und schon jetzt proaktiv zu gestalten: „Wir benötigen eine neue geistige Konkretheit – ein neues Mindset –, das uns zukunftsfähig macht“, ist Druyen überzeugt. Einfacher gesagt als getan? Auf Grundlage der von ihm etablierten Disziplin der Zukunftspsychologie versorgt Druyen die Leserinnen und Leser auf 247 Seiten nicht nur mit reichlich Hintergrundwissen, sondern ebenso mit einer Vielzahl praktischer Handreichungen. Hierzu zählen insbesondere die von Co-Autorin Valeska Mangel vorgestellten „Prethinking the Futures“ Work- und Mindshops, die von Organisationen und Unternehmen selbstständig durchgeführt werden können. Im Buch und in diesen Workshops kommt auch der von Druyen entwickelte „Zukunftskompass“ zum Einsatz: Dieses zukunftspsychologische Instrument dient der individuellen Zukunftsnavigation und unterstützt Menschen dabei, verschiedene Zukünfte zu entwerfen und auf diese Weise einen Kompass zu entwickeln, der sie beim Weg von der Gegenwart in die Zukunft sicher leitet. Es gilt also – so auch der Titel des Buches – aus der Zukunft zu lernen. Das dies machbar und umsetzbar ist, wird in der Publikation demonstriert.

„Aus der Zukunft lernen: Der Leitfaden für konkrete Veränderung“ richtet sich an alle Menschen und Generationen, an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, die ihre Zukunft vorausschauend in die Hand nehmen und gestalten wollen. Druyens Fazit: „Die Aufmerksamkeit und der Aufwand, den wir betreiben, um unser Gehirn auf die neue Zeit einzustellen, werden zum Gradmesser unserer zukünftigen Entwicklung.“

Weitere Informationen zum Buch finden Sie hier.

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