Wir können Gesundheit

Studierende testen das Leben als Landärzt:innen

Der Mangel an Allgemeinmediziner:innen auf dem Land hält weiterhin an - das Projekt LOCALHERO will dem entgegenwirken.

Universität Witten/Herdecke am 20. Februar 2024

24 Studierende der Universität Witten/Herdecke (UW/H) beginnen am Montag (26.02.2024) ihr Praktikum auf dem Land: Fünf Tage lang bekommen sie einen realistischen Einblick in das Leben als Landärzt:innen. Praxen aus Lippstadt, Olpe, dem Märkischen Kreis, dem Hochsauerlandkreis und dem Siegerland sind in diesem Jahr erneut dabei.

Blick über das Siegerland_Freudenberg
Blick über das Siegerland_Freudenberg

Ziel des Projekts LOCALHERO ist es, die Versorgungssituation im ländlichen Raum langfristig zu verbessern. Deswegen bekommen Medizinstudierende schon zu Beginn ihres Studiums die Möglichkeit, auf dem Land zu leben und zu arbeiten.

Die Versorgungsdichte auf dem Land sinkt

Die Gesamtzahl an Ärzt:innen ist heute zwar so hoch wie nie zuvor, die wenigsten von ihnen zieht es allerdings in ländliche Regionen. Dr. Lucas Bisplinghoff ist selbst niedergelassener Hausarzt und betreut das Projekt seitens des Instituts für Allgemeinmedizin an der UW/H. Er freut sich, dass es nun schon zum fünften Mal startet:

„Die Studierenden sind jedes Mal von der Woche begeistert und berichten aus der Praxis sowie von den Kreisen nur Gutes. Die einzige Problematik, die wir gerade sehen, ist die weitere Finanzierung des Projekts über 2024 hinaus.“

Aktuell wird es vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert; diese Förderung läuft in diesem Jahr aus, sodass die Kreise ab 2025 in der Verantwortung stehen, das Projekt eigenständig fortzuführen.

Nicht nur die Studierenden profitieren von LOCALHERO

Neben den praktischen Erfahrungen, die die Studierenden sammeln, profitieren auch die Praxen und die Patient:innen von LOCALHERO: Viele Praxen auf dem Land konnten als Lehrpraxis rekrutiert werden, sodass die Ärzt:innen dort – auch über die Projektzeit hinaus – von den Studierenden unterstützt werden. Außerdem können die Lehrärzt:innen kostenfreie Fortbildungsangebote an der UW/H nutzen. Für die Patient:innen vor Ort erhöht das Projekt die Chance, dass sie auch in Zukunft eine hausärztliche Versorgung in ihrer Nähe in Anspruch nehmen können.

Neben der Uni Witten/Herdecke sind die Universität Duisburg-Essen, die Ruhr-Universität Bochum und die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Teil des Projekts.

Weitere Informationen: Das Akronym des Forschungsprojekt LOCALHERO steht für: „LOngitudinales Curriculum ALlgemeinmedizin zur Stärkung der Hausärztlichen VErsorgung in ländlichen RegiOnen“.

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