Diabetologie-Praxis in Wattenscheid als Fußbehandlungseinrichtung zertifiziert
Praxis Bonnermann am Martin-Luther-Krankenhaus erhält DDG-Zertifikat
Viele Menschen, die von Diabetes mellitus (Diabetes Typ 2) betroffen sind, kennen die Angst vor einer Fußamputation, weil sich eine Wunde gebildet hat, die einfach nicht heilen will. Durch eine qualifizierte, strukturierte und umfassende Betreuung bei der Diagnose „Diabetisches Fußsyndrom“ lässt sich dieses Schreckensszenario jedoch in vielen Fällen vermeiden. Unsere MVZ-Praxis Diabetologie am Martin-Luther-Krankenhaus Wattenscheid hat nun von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) das Zertifikat „Fußbehandlungseinrichtung DDG“ erhalten, das Einrichtungen auszeichnet, die eine hohe Qualität in der Fußbehandlung bieten.
In Deutschland werden jährlich rund 40.000 Diabetes-Patienten Teile des Fußes oder der gesamte Fuß amputiert. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 80 Prozent dieser Fälle durch eine bessere Behandlung vermeidbar wären. Dazu trägt auch unsere diabetologische Schwerpunktpraxis unter der Leitung von Stephan Bonnermann bei. „Wichtig ist, dass bereits kleinste Wunden schnell bemerkt werden, denn dann können Verschlimmerungen vermieden, optimal behandelt und der Fuß in vielen Fällen erhalten werden“, sagt der Diabetologe und Wundmanager. Das Zertifizierungsverfahrens der AG Diabetischer Fuß der DDG wurde eingeführt, um die Vorhaltung und Qualifikation von Ausstattung und Personal der Behandlungseinrichtung ebenso zu überprüfen, wie Struktur und Prozess der Behandler selbst und deren Ergebnisse. So verfügt auch die Diabetes-Ambulanz am St. Josef-Hospital seit vielen Jahren über die Zertifizierung „Fußbehandlungseinrichtung DDG“. Ein wichtiger Aspekt der erfolgreichen Fußbehandlung ist die Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams. Die Praxis arbeitet daher auch eng mit Podologen/innen und orthopädischen Schuhmachermeisterbetrieben zusammen. Spezielle Schuhe, Einlagen oder sogenannte Orthesen unterstützen die erforderliche Entlastung, ohne die Fußwunden oft nicht abheilen. Im Bedarfsfall werden stets auch ärztliche Vertreter/innen anderer Fachgebiete wie Gefäßchirurgie und Radiologie hinzugezogen, mit denen für die Zertifizierung obligatorisch Kooperationen vorgelegt werden müssen.
Diabetes ist die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland: Rund sieben Millionen Menschen sind betroffen. Weil die Krankheit unter anderem die Blutgefäße in Mitleidenschaft zieht, haben die Patienten ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Nierenversagen, Augenleiden, Herz-Kreislauferkrankungen oder eben das „diabetische Fußsyndrom“. Dabei führt eine eintretende Nervenschädigung zu Empfindungsstörungen, die zur Folge haben können, dass Patienten Verletzungen und Schädigungen am Fuß nicht rechtzeitig und nicht hinreichend störend wahrnehmen. Fehlende Schutzfunktionen, schlechtere Infektabwehr sowie wie in vielen Fällen eine zusätzliche Durchblutungsstörung führen zu einer schlechteren Wundheilung. So verschlimmern sich Wunden weiter – bis schließlich (Teil-) Amputationen unumgänglich werden können. 70 Prozent aller Amputationen in Deutschland betreffen Menschen mit Diabetes.