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Neues kooperatives Integrationsprojekt für Flüchtlinge gestartet

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 28. Juni 2017

Am vergangenen Montag luden die Projektverantwortlichen zur Kick-Off-Veranstaltung für das Projekt FIPS ein: (v. l. n. r.) Azerina Schulz, Projektleiterin und Mitarbeiterin der Soforthilfe Herne, Dr. Katrin Linthorst, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit der Stadt Herne, Laura Pohl, Projektkoordinatorin und Mitarbeiterin der Soforthilfe Herne, Claudia Mai, Mitarbeiterin des Kommunalen Integrationszentrums Herne, und Wilma Osuji, Leiterin der Kindertagesstätte „Kinder in der St. Elisabeth Gruppe“.
Am vergangenen Montag luden die Projektverantwortlichen zur Kick-Off-Veranstaltung für das Projekt FIPS ein: (v. l. n. r.) Azerina Schulz, Projektleiterin und Mitarbeiterin der Soforthilfe Herne, Dr. Katrin Linthorst, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit der Stadt Herne, Laura Pohl, Projektkoordinatorin und Mitarbeiterin der Soforthilfe Herne, Claudia Mai, Mitarbeiterin des Kommunalen Integrationszentrums Herne, und Wilma Osuji, Leiterin der Kindertagesstätte „Kinder in der St. Elisabeth Gruppe“.

Etwa 500 Flüchtlinge hat Herne seit Jahresbeginn neu aufgenommen, insgesamt sind es aktuell 1.121 im Stadtgebiet. Ein Großteil ist unter 30, oftmals handelt es sich um Familien mit minderjährigen Kindern und unbegleitete Jugendliche. Vor Ort angekommen befinden sich viele in einer psychischen und sozialen Belastungssituation. Um in dieser Situation von Anfang an passgenaue Unterstützung zu bieten, haben die Soforthilfe Herne, die St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr sowie die Stadt Herne mit weiteren Kooperationspartnern das Projekt „FIPS – Flüchtlinge integrieren psychosozial“ ins Leben gerufen. Montag fiel der Startschuss mit einer Kick-Off-Veranstaltung in der Kita der St. Elisabeth Gruppe.

„Ziel von FIPS ist es, Familien mit minderjährigen Kindern und unbegleitete Jugendliche, die sich in einer psychosozialen Ausnahmesituation befinden, zu beraten und sie mit den richtigen Versorgungsstellen in Kontakt zu bringen“, berichtet Azerina Schulz, Projektleiterin und Mitarbeiterin der Soforthilfe Herne. Bei vielen Geflüchteten hinterlässt die Flucht tiefere Spuren. Die Sprachbarriere, eine ungewohnte Umgebung und eine bisher nicht ausreichende psychologische Beratung erschweren die Verarbeitung. „Diese Versorgungslücke wollen wir mit dem Projekt schließen“, erläutert Dr. Katrin Linthorst, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit der Stadt Herne. Das Projekt wird vom Land NRW mit 30.000 Euro gefördert.

Zur Auftaktveranstaltung hatten sich zahlreiche Kooperationspartner eingefunden, darunter Vertreter der St. Elisabeth Gruppe, der Soforthilfe Herne, des St. Marien Hospital Eickel, der Kindertagesstätte „Kinder in der St. Elisabeth Gruppe“, des Caritasverbands Herne, des Fachbereichs Gesundheit und des Kommunalen Integrationszentrums sowie mehr als zehn Bildungseinrichtungen aus dem Wanner Süden. Unter ihnen befinden sich Kitas, Grund- und weiterführende Schulen sowie Berufskollegs. Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW begleitete die Veranstaltung.

„Herne verfügt über ein umfangreiches psychosoziales Netzwerk, das vielfältige Unterstützungen bietet. Die Herausforderung besteht darin, die betroffenen Kinder, Jugendlichen und ihre Eltern an diese Angebote heranzuführen“, so Azerina Schulz. „Wir setzen da an, wo unsere Zielgruppe ist – vor Ort in Kitas und Schulen. Damit wollen wir einen einfachen Zugang schaffen.“

Um das zu erreichen, werden zukünftig regelmäßige Sprechstunden vor Ort in den Einrichtungen stattfinden. In der Sprechstunde erhalten die Flüchtlinge Informationen über die verschiedenen psychosozialen Angebote. Darüber hinaus haben z. B. die Erzieher und Lehrer vor Ort die Gelegenheit, sich Rat und Unterstützung für die Ansprache von betroffenen Kindern und Jugendlichen aus ihrer Gruppe oder Schulklasse einzuholen. Ziel ist es, durch die frühzeitige Ansprache und die unkomplizierten Vermittlung passender Maßnahmen zu verhindern, dass eine psychische Erkrankung entsteht oder chronisch wird. Darüber hinaus soll die Vermittlung z. B. von Sportvereinen die Teilhabe am sozialen Leben fördern. Bei Bedarf ist eine ambulante oder stationäre Versorgung u. a. im St. Marien Hospital Eickel oder durch niedergelassene Therapeuten möglich, auch in der gewohnten Wohnumgebung. Um die Sprachbarriere zu überwinden, finden die Gespräche mit Unterstützung eines Dolmetschers oder Mitarbeitern, die die Muttersprache sprechen, statt.

Dr. Linthorst blickt zuversichtlich auf die kommende Pilotphase: „Unsere Aufgabe ist es jetzt, das psychosoziale Netzwerk weiter zu stärken und noch enger als bisher mit den Kitas, Schulen und Berufskollegs vor Ort zu verknüpfen. FIPS kann nur erfolgreich werden, wenn alle gemeinsam daran arbeiten.“

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