Wenn das Herz stottert
Prof. Dr. Anke C. Fender ist neu an der UDE/am UK Essen
Vorhofflimmern (VH) ist eine Herzrhythmusstörung, die u.a. durch Stress ausgelöst werden kann. Die Kardiologie-Expertin Anke C. Fender, Ph.D. (42) möchte die VH-Untersuchung an der Universität Duisburg-Essen (UDE) optimieren. Sie hat die Professur für Kardiovaskuläre Pharmakologie an der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) angenommen.
Im Fokus ihrer Forschung stehen sog. Thrombinrezeptoren (TR) des Blutplasmas, die den Stress im Herz-Kreislauf-System anzeigen, und die Frage, ob sie sich bei der VH-Behandlung als molekulare Helfer nutzen lassen. Zudem soll untersucht werden, was insbesondere die Kommunikation zwischen Fettgewebe und Herz zum VH beiträgt und wie Herzrhythmusstörungen und Blutgerinnung durch Infektionen oder Diabetes befördert werden.
Ihre Arbeiten werden sich vor allem auf den Protease-aktivierten Rezeptor 4 (PAR4) konzentrieren, der als einziger TR auf diverse pathologische Reize wie erhöhten Blutzucker oder oxidativen Stress reagiert. Deshalb spielt er bei Gefäßentzündungen und -verschlüssen eine zentrale Rolle. In klinischen Studien werden derzeit bereits selektive PAR4-Blocker entwickelt.
Nach der Promotion (2002) forschte Anke C. Fender u.a. von 2003 bis 2006 für die australische National Heart Foundation und das National Health & Medical Research Council: erst zwei Jahre an der Universität Köln (2003 bis 2005), dann ein Jahr am Queen Elizabeth Hospital Adelaide, Australien. Zurück in Deutschland war sie an der Uni Düsseldorf bis 2017 Projektleiterin für Gentechnologische Sicherheit und Beauftragte für Biologische Sicherheit für Gentechnologische Arbeiten. Bevor sie an die UDE kam, leitete sie an in der Klinik für Anästhesiologie der Uniklinik Münster eine Nachwuchsgruppe. Ihre Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.