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2.000. PIPAC-Behandlung

Schwedischer Patient kam nach Herne

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 4. April 2018

Mit feinem Sprühnebel gegen Bauchfellkrebs – Der Kommissarische Chefarzt Dr. Jens Peter Hölzen (links) führte zusammen mit Oberarzt Dr. Urs Pabst die 2.000. PIPAC-Behandlung durch.

Auch wenn Bauchfellkrebs bisher nicht heilbar ist, hat sich in der Behandlung der Erkrankung viel getan: Ein interdisziplinäres Team des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum hat das einzigartige PIPAC-Verfahren entwickelt, um den Krebs zurückzudrängen und den Patienten Lebenszeit sowie -qualität zu schenken. Ein Modell, das auf der ganzen Welt Anklang gefunden hat. Nun wurde bereits die 2.000. Behandlung in der Herner Entwickler-Klinik durchgeführt.

Bauchfellkrebs ist eine bisher nicht heilbare Krebsart, die das Innere des Bauchraumes betrifft und oft auch die Folge anderer Erkrankungen wie Eierstock-, Magen- oder Darmkrebs ist. Um den Betroffenen mehr Lebenszeit und Lebensqualität zu geben, entwickelte ein interdisziplinäres Team des Marien Hospital Herne das innovative PIPAC (Pressurized Intra Peritoneal Aerosol Chemotherapy) Therapieverfahren. „Dabei werden Chemotherapeutika als Aerosol, also als feiner Sprühnebel, unter Druck direkt in die Bauchhöhle eingeführt, um die Krebsgeschwüre gezielter erreichen und damit zurückdrängen zu können“, erklärt Dr. Urs Pabst, Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Spezialist für onkologische Chirurgie, der seit 2012 an der Entwicklung des Verfahrens beteiligt ist und international zu den Experten mit der größten Expertise zählt.

2.000. PIPAC-Behandlung

„Die 2.000. PIPAC-Behandlung haben wir bei einem schwedischen Patienten durchgeführt, bei dem ein aggressiver Bauchspeicheldrüsenkrebs in das Bauchfell gestreut hat und der für die Behandlung extra nach Deutschland kam“, berichtet der Oberarzt. „Damit ist er nicht allein, denn auch Erkrankte aus anderen europäischen Ländern kommen zu uns. Patienten aus Asien, Afrika sowie Nord- und Südamerika sind ebenfalls keine Seltenheit“, erklärt der Kommissarische Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des zertifizierten Kompetenzzentrum für Bauchfellkrebs Dr. Jens Peter Hölzen.

Zusammen mit dem Team um Prof. Dr. Clemens Tempfer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, werden in der Herner Klinik pro Jahr ca. 300 PIPAC-Behandlungen durchgeführt. Im Rahmen dieser engen Kooperation behandeln sie gemeinsam Patientinnen mit Bauchfellkrebs, verursacht durch Eileiter-, Eierstock- oder Gebärmutterhalskrebs. Aber nicht nur die Therapie, sondern auch die Entwicklung des PIPAC-Verfahrens ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der Chirurgischen Klinik, der Klinik für Frauenheilkunde sowie der Onkologie des Marien Hospital Herne. „Die schnelle, unkomplizierte und erfolgreiche Umsetzung von PIPAC ist vor allem durch die ausgezeichnete interdisziplinäre Zusammenarbeit wie zum Beispiel mit dem OP-Personal und der gruppeneigenen Apotheke erst ermöglicht worden. Das wissen wir sehr zu schätzen“, so Dr. Hölzen.

Die Herner entwickelten die Therapie jedoch nicht nur, sie waren auch die Ersten, die einen Großteil der weltweiten PIPAC-Experten ausbildeten. Das internationale Register wird von Herne aus geführt.

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