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Neue Professorin am hsg-Department of Community Health

Hochschule für Gesundheit am 4. April 2018

Foto: privat

Zu Beginn des Sommersemesters 2018 hat Dr. Anna Mikhof den Ruf für die Professur Gesundheitspsychologie über die Lebensspanne am Department of Community Health (DoCH) der Hochschule für Gesundheit (hsg) angenommen. Seit zwei Jahren ist die Psychologin Vertretungsprofessorin an der hsg. „Anna Mikhof bringt vielfältige Perspektiven aus gesundheitspsychologischen, arbeits- und organisationspsychologischer, klinisch-psychologischer sowie kultur- und positiv-psychologischer Sicht mit in das Department ein. Wir freuen uns sehr, dass sie unser Team bereichert und mit ihren Lehr- und Forschungsaktivitäten dazu beiträgt, unsere Studiengänge inhaltlich weiter zu entwickeln“, erklärte Prof. Dr. Heike Köckler, Dekanin des DoCH, heute in Bochum. Zu Anna Mikhofs Aufgaben gehört es, anwendungsbezogen in den DoCH-Studiengängen ‚Gesundheit und Diversity‘, ‚Gesundheit und Sozialraum‘ sowie ‚Gesundheit und Diversity in der Arbeit‘ zu lehren und zu Community-Health-Fragestellungen zu forschen. Köckler: „Ich freue mich, in Anna Mikhof eine überaus kompetente Professorin als Kollegin zu haben, die an der Weiterentwicklung des DoCH und der Hochschule mitwirken wird.“

Besonders viel Wert legt Mikhof bei ihrer Arbeit auf den Transfer zwischen Forschung, Praxis und Lehre. Die in den Modulen der Gesundheitspsychologie vermittelten Inhalte sollen in der Praxis erprobt werden und zugleich forschende Elemente integrieren. „Dabei beziehe ich innovative E-Learning-Formate mit ein. So habe ich zum Beispiel während der praktischen Studienphase, in der Studierende im fünften Semester im Studiengang ‚Gesundheit und Diversity‘ in ausgewählten Praxiseinrichtungen außerhalb der hsg tätig waren, eine begleitende Modulveranstaltung im E-Learning-Format neu entwickelt und durchgeführt“, erläuterte sie.

Außerdem setzte sie in einem Pilotprojekt die Idee eines Begegnungscafés um, welches mit einem Beratungs-Ansatz kombiniert wurde. Dabei sind Studierende in Kontakt mit geflüchteten Menschen gekommen. Mikhof: „Auf diese Weise hatten geflüchtete Frauen, die unter anderem aufgrund von Kinderbetreuung weniger Gelegenheiten für persönliche Kontakte mit Einheimischen als Männer haben, die Möglichkeit in einem angenehmen und sicheren Rahmen ihre sprachlichen Kenntnisse zu trainieren und unsere Studierenden ihre interkulturellen Beratungskompetenzen zu stärken.“

Weiterhin erläuterte Anna Mikhof, dass für das nachhaltige Weiterentwickeln von wichtigen gesundheitsbezogenen Themen der Communities und der Gesellschaft fundierte Herangehensweisen mehrerer Disziplinen benötigt würden. Sie betonte: „Besonders freue ich mich den Erwerb dieser fachübergreifenden ‚Mehrsprachigkeit‘ von den Studierenden aller Studiengänge im DoCH sowohl in der Lehre als auch in der Forschung mitzuprägen, um sie in ihrer Kompetenz zu stärken, drängende gesellschaftliche Probleme interdisziplinär zu betrachten, zu reflektieren und zu lösen.“

Im Rahmen ihrer Lehr- und Forschungsaktivitäten an der hsg widmet sich Anna Mikhof den Fragen, wie psychische Gesundheit und Lebenszufriedenheit im Zusammenhang mit unterschiedlichen Merkmalen von Individuen, Gruppen und sozialen Kontexten ausgeprägt sind und welche Risiko- und Schutzfaktoren hierbei besonders bedeutsam sind.

Als Diplom-Psychologin mit kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansätzen und hypno-systemischen Schwerpunkten begleitete Anna Mikhof langjährig in psychotherapeutischen und beraterischen Institutionen sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene bei der Förderung ihrer Gesundheit, ihres Wohlbefindens und ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Zugleich war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität Bochum tätig, wo sie promovierte.

Seit fast zehn Jahren begleitet Anna Mikhof zudem als Coach, Beraterin und Trainerin einzelne Personen und Gruppen in individuellen Settings und Workshops mit lösungs- und ressourcenorientierten Ansätzen.

Mikhof verfügt über umfangreiche Erfahrung mit Diversität (Diversity) in der Psychologie, also der Vielfalt von Menschen in Bezug auf psychologische Merkmale sowie soziodemografische Faktoren, wie zum Beispiel Geschlecht, Wohnort oder Ethnie. Als Nachwuchswissenschaftlerin hat sie sich im Kontext mit zunehmenden Globalisierungs- und Integrationsprozessen des sozialen Wandels und der kulturellen Diversität mit kultursensiblen Besonderheiten in Bezug auf Selbstkonstruktion, Stress, Stressbewältigung, Partnerschafts- und Lebenszufriedenheit beschäftigt.

Mikhofs Ansatz greift systemspezifische und systemübergreifende Ausprägungen und Zusammenhänge auf, die gängige Theorien und Herangehensweisen in der Praxis erweitern. Mikhof: „In Hinblick auf meine Erfahrung mit Diversity und mit systemischen Perspektiven reizt mich die Arbeit in den gesundheitsbezogenen Studiengängen mit Community- und Zielgruppenbezug besonders.“

Außerdem richtet Mikhofs Herangehensweise im Rahmen der gesundheitspsychologischen Lehre und Forschung den Fokus stärker auf Aspekte aus der Positiven Psychologie. „Traditionell befasst sich die Psychologie, auch die Gesundheitspsychologie, vielfach mit der Erklärung von Problemen, Störungen und Krankheit, also einer eher defizitorientierten Herangehensweise. Stattdessen ist es mein Anliegen, substanzieller darauf zu fokussieren, was den Menschen und die Community allgemein stärkt und das Leben lebenswerter macht“, so Mikhof.

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