Neues Zertifikat für die Behandlung bei Nebendiagnose Diabetes
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) zeichnet St. Vincenz-Krankenhaus Datteln aus
Jährlich werden etwa zwei Millionen Diabetespatienten in einer Klinik behandelt. Sie wollen sicher sein, dass ihre Grunderkrankung kompetent berücksichtigt wird, auch wenn sie sich etwa wegen eines Eingriffs an Hüfte oder Herz in eine Klinik begeben, die über keine diabetologische Fachabteilung verfügt. Sie möchten sich darauf verlassen können, dass ihr Blutzuckerspiegel bedarfsgerecht überwacht wird, die Narkose auf ihre Diabetes-Erkrankung abgestellt ist oder Notfallequipment für den Fall einer Blutzucker-Entgleisung bereitsteht. Diesen Patienten bietet die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) mit dem Zertifikat „Klinik für Diabetes- patienten geeignet (DDG)“ eine nützliche Orientierung: So hilft das Zertifikat Ärzten und Patienten bei der Wahl der richtigen Klinik. Nun hat die DDG das St. Vincenz-Krankenhaus als eine der wenigen Einrichtungen in Deutschland zertifiziert.
Bei einer Behandlung im Krankenhaus ist es wichtig, bei jedem Patienten die genaue Vorgeschichte, Grunderkrankungen oder Allergien zu erfassen. Bei Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, ist dies besonders bedeutend. Das neue Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)“ hat das Ziel, die Qualität der Behandlung für Menschen mit der Nebendiagnose Diabetes zu verbessern und damit ein Defizit in der stationären Behandlung zu beheben. Drei der zu erfüllenden Kriterien sind besonders wichtig: Es muss ein diabetologisch versierter Arzt zur Verfügung stehen, Pflegekräfte müssen diabetologisch geschult sein und es muss gewährleistet sein, dass die Blutzuckerwerte bei jedem Patienten geprüft werden.
Dr. Lutz Uflacker, Chefarzt der Medizinischen Klinik I am St. Vincenz- Krankenhaus Datteln erklärt: „Wir haben an unserer Klinik ein routinemäßiges Screening auf erhöhte Glukosewerte. Bei jedem neu aufgenommenen Patienten wird sofort Blut abgenommen und die Blutzuckerwerte werden bestimmt. “ Damit werden nicht nur die Diabetes-Patienten klar identifiziert, sondern auch die, deren Diabetes bislang unentdeckt geblieben ist. „In unserer Klinik wurden bereits 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu diabetesversierten Fachkräften weitergebildet, um eine fachübergreifende Kompetenz in allen Abteilungen zu gewährleisten“, so Dr. Uflacker weiter. DDG-Präsident Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland bilanziert: „Das St. Vincenz-Krankenhaus Datteln hat eine fächerübergreifende Diabetes-Kompetenz. Die standardisierten Abläufe sind vorbildlich. Das ist eine Klinik, die die Nebendiagnose Diabetes ihrer Patienten ernst nimmt und bestmöglich berücksichtigt.“ Davon profitieren vorallem die Patienten. Denn ein gut eingestellter Diabetes trage dazu bei, die Komplikationen wie Nierenversagen, Lungenentzündung und Wundheilungsstörungen zu verhindern. Interessant ist das neue Zertifikat für alle Krankenhäuser und Reha- Kliniken in Deutschland. Die zertifizierte Klinik darf den Titel „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)“ für drei Jahre tragen, danach muss sie sich rezertifizieren lassen. Weitere Informationen zum Zertifikat, ein Antragsformular und eine Checkliste finden sich unter www.ddg.info oder können bei der DDG Geschäftsstelle angefordert werden.