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Expertenkongress des Rheumazentrum Ruhrgebiet geht in die 18. Runde

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 12. Juli 2018

Prof. Dr. Jürgen Braun (m.), Ärztlicher Direktor, Rheumazentrum Ruhrgebiet, und Prof. Dr. Christof Specker (l.), Direktor, Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie, Kliniken Essen Süd, luden gemeinsam zum 18. Symposium Rheumatologie im Ruhrgebiet ein.

Beim Thema Rheuma denken die meisten Menschen an Rückenschmerzen – doch es steckt viel mehr dahinter. Genau genommen handelt es sich hierbei um einen Oberbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen. Am vergangenen Wochenende kamen wieder mehrere Experten aus dem In- und Ausland in Herne zusammen, um sich auf den neuesten Stand der Erforschung und Behandlung der komplexen Krankheit zu bringen. Anlass war das diesjährige Symposium ‚Rheumatologie im Ruhrgebiet‘. Bereits zum 18. Mal lud Prof. Dr. Jürgen Braun, Ärztlicher Direktor des Rheumazentrum Ruhrgebiet, dazu ein.

Wie gut wirken Placebos wirklich? Mit dieser Frage machte Prof. Dr. Ulrike Bingel, Leiterin der Schmerzambulanz des Universitätsklinikum Essen, den Auftakt der diesjährigen Veranstaltung. Mit ihrer Forschungsgruppe untersucht die Medizinerin die Verarbeitung von Schmerz im menschlichen Gehirn. In einigen ihrer Studien ging es dabei um die Behandlung von Schmerzen durch Placebos, also Medikamente ohne einen Wirkstoff. Wissenschaftlich bedeutend ist, dass diese Medikamente, obwohl sie keine chemische Wirksubstanz enthalten, nicht nur das Schmerzempfinden von Patienten deutlich beein¬flussen und verbessern, sondern auch Nebenwirkungen verursachen können. Solche Effekte können auch durch Funktions-Magnetresonanztomographien (MRT) nachvollzogen werden, mit denen die Aktivität in bestimmten Hirnarealen der Probanden gemessen werden kann.

Prof. Dr. Ina Kötter, Chefärztin der Abteilung für Rheumatologie, Klinische Immunologie, Nephrologie von der Asklepios Klinik Altona, sprach über den Morbus Behcet, eine Erkrankung, die vor allem entlang der ehemaligen Seidenstraße vorkommt. Prof. Dr. Eugen Feist, Oberarzt, Medizinische Klinik m. S. Rheumatologie und Klinische Immunologie, Charité Berlin, stellte rheumatische Erkrankungen vor, die wie das adulte Still-Syndrom mit Fieber einhergehen.

Prof. Dr. Michael Nurmohamed aus Amsterdam referierte über die Beteiligung des Herzens bei manchen rheumatischen Krankheiten, meist handelt es sich dabei um sogenannte kardiovaskuläre Komorbiditäten. Das ist deshalb wichtig, weil Erkrankungen des Herzens und der Gefäße zu den häufigsten Todesursachen von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen zählen. Durch die chronische Entzündung erkranken und sterben Patienten mit rheumatischen Erkrankungen früher als die Normalbevölkerung. „Deshalb ist es wichtig, diesem Thema Aufmerksamkeit zu schenken und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Denn das Risiko für eine begleitende Herzkrankheit lässt sich durch eine gute Krankheitskontrolle reduzieren“, so Prof. Braun, der seine Kolleginnen und Kollegen außerdem zu den neuesten Entwicklungen in der Therapie von Spondyloarthritiden und Osteoporose informierte.

Prof. Dr. Christof Specker sprach über das Thema Schwangerschaft und Rheuma. Dazu brachte er erste Daten aus dem sogenannten RHEKISS-Register (Rheuma – Kinderwunsch und Schwangerschaft) mit. Das bundesweite Register erfasst viele Faktoren des Krankheits-ver¬laufes bei Patientinnen mit Rheuma, die schwanger sind oder es werden möchten. Die gesammelten Daten können dazu genutzt werden, die Behandlung von Rheumapatientinnen mit Kinderwunsch zu optimieren, damit mehr Frauen mit rheumatischen Erkrankungen eine komplikationslose Schwangerschaft erleben und gesunde Kinder bekommen können.

„Das Symposium ermöglichte es, ein breites Spektrum verschiedenster rheumatologischer Erkrankungen zu beleuchten und über die neuesten Erkenntnisse in deren Therapie zu informieren. Durch die hochaktuellen Vorträge war die Veranstaltung insgesamt sehr lehrreich“, fasste Prof. Braun den Tag zusammen.

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