Sarkomforum in Essen
Experten der Universitätsmedizin vermitteln Wissen zu Sarkom-Erkrankungen
Am 31. August luden das Sarkomzentrum am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) und die Patientenorganisation „Das Lebenshaus e.V.“ zum Sarkomforum am Universitätsklinikum Essen ein. Krebspatienten mit der Diagnose GIST, Weichgewebesarkomen oder Knochensarkomen sowie ihre Begleiter konnten sich in Vorträgen der behandelnden Ärzte Wissen über ihre Erkrankungen aneignen, persönliche Fragen stellen und sich in Seminaren miteinander austauschen.
Das Sarkomzentrum am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) der Universitätsmedizin Essen gehört zu den größten Zentren für die Behandlung von Knochen- und Weichteilsarkomen in Europa und bietet Erkrankten ein umfassendes und hochspezialisiertes Betreuungsangebot durch Chirurgen, Strahlentherapeuten, medizinische und pädiatrische Onkologen, Radiologen und Pathologen. Prof. Dr. Sebastian Bauer ist Ärztlicher Sprecher des Sarkomzentrums am WTZ und Oberarzt der Inneren Klinik (Tumorforschung). Er sieht in der Veranstaltung von Patiententagen wie dem Sarkomforum eine echte Notwendigkeit: „Sarkome sind im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen selten und treten in jedem Alter auf – allerdings gehäuft bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sieht man sich unsere WTZ-Stationen an, so bilden sie dort die zweithäufigste Krebsdiagnose. Jedes Jahr betreuen wir über 200 neuerkrankte Patienten und viele weitere hunderte Patienten zur Nachsorge, mit einem Rückfall oder einer gestreuten Erkrankung. Da es für Sarkompatienten teilweise sehr schwierig ist, spezifischere Informationen aus dem Internet zu bekommen, ist unser Forum eine besondere Möglichkeit, sich von Experten außerhalb der Hektik der klinischen Termine informieren zu lassen. Auch wir als Behandlungsteam lernen aus den Fragen und Rückmeldungen der Patienten extrem viel.“
Neben allgemeinen Informationen zum aktuellen Stand in der Behandlung von GIST und Sarkomen, wurden in den speziellen Seminaren (wie zum Beispiel zur Entwicklung der GIST-Forschung oder zur Rolle der Strahlentherapie bei Knochentumoren) tiefergehende Diskussionen zwischen Ärzten und Besuchern angeregt. Die Besucherin Michaela Becker (41) ist GIST-Patientin in der 4. Studie und erhielt im Jahr 2004 ihre Erstdiagnose – seit sieben Jahren ist sie bei Prof. Bauer in Behandlung. „Trotz meines über die Jahre angereicherten Hintergrundwissens ist es wichtig, heute hier zu sein, um mich mit der eigenen Krankheit auseinander zu setzen. Prof. Bauer hatte mich eingeladen – der persönliche Kontakt zu den Ärzten hier am Sarkomzentrum ist wirklich positiv. Was ich hier heute mitnehme? Ich werde nun schon einige Jahre behandelt – da möchte ich auch wissen, welche neuen Erkenntnisse die GIST-Forschung vor Ort bringt und wohin sich das Sarkomzentrum für mich weiterentwickelt.“