Wir können Gesundheit

DaVinci-System seit 10 Jahren im OP

Die neueste Generation künftig im Einsatz

Klinikum Westfalen - Knappschaftskrankenhaus Dortmund am 27. Februar 2019

Neues DaVinci-System des Klinikums Westfalen

„Robotische Unterstützung in Operationssälen wird in der Zukunft noch an Bedeutung gewinnen, ins besondere bei speziell dafür geeigneten Eingriffen“, so Prof. Dr. Karl-Heinz Bauer, Ärztlicher Direktor des Klinikums Westfalen. Die Urologische Klinik am Knappschaftskrankenhaus Dortmund setzte als erste Klinik in Dortmund vor genau zehn Jahren erstmals das sogenannte DaVinci-System ein und praktiziert seit Jahren dessen erfolgreichen Einsatz. Heute nutzen auch Gynäkologie und Chirurgie das System. Zum Jahreswechsel wurde mit Kosten von rund einer Million Euro das System erneuert, so dass nun die neueste technische Generation eingesetzt werden kann. „Entwickelt wurde diese Technik ursprünglich auf Initiative des US-Militärs“, erzählt Dr. Stefan Orth, Chefarzt für Urologie am Knappschaftskrankenhaus Dortmund. International war es zunächst die Gynäkologie, die diese Technik aufgriff, verweist Dr. Frank Schmolling, Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe am Knappschaftskrankenhaus. Es folgten Urologie und Chirurgie. Inzwischen sind Vorbehalte weitgehend ausgeräumt.

„Natürlich werden bei uns nicht Menschen von Robotern operiert. Das robotische System unterstützt nur das OP-Team. An der Bedienkonsole sitzt ein erfahrener und speziell geschulter Arzt. Die Technik hilft diesem, ein extrem detailliertes dreidimensionales Bild des Operationsgebietes zu nutzen und mit höchster Präzision arbeiten zu können“, so Dr. André Schilling, Leitender Oberarzt in den Chirurgischen Kliniken des Klinikums Westfalen und an dessen Zentrum für minimalinvasive und robotisch unterstützte Chirurgie.

„Wir haben mit der Robotik eine enorme Präzision erreichen können, die zuvor mit der klassischen Schlüssellochtechnik nicht denkbar gewesen ist.“ So Dr. Florian Wissing, Leitender Oberarzt der Urologischen Klinik und stellvertretender Leiter des Zentrums für minimalinasive und robotische Urologie.

Robotische Unterstützung ist eine Weiterentwicklung innerhalb der minimalinvasiven Eingriffe – der sogenannten Schlüssellochchirurgie – bei der ein Operateur mit speziellem Operationsbesteck und moderner Videotechnik arbeitet. Beispielsweise bei der krebsbedingten Entfernung der Prostata erwarten heute Patienten von einem Prostatazentrum wie dem des Klinikums Westfalen, dass sie mit robotischer Unterstützung operiert werden. „Der Vorteil ist die hohe Präzision und die Möglichkeit für den Operateur, ohne erschöpfenden körperlichen Einsatz auch zeitaufwändige rekonstruktive Eingriffe durchführen zu können“, so Dr. Orth. Bei Prostataentfernungen geht es darum, das Risiko von Impotenz und Inkontinenz zu minimieren. Allgemein hilft die robotische Unterstützung dabei, hochpräzise, gewebe-, nerven- und gefäßschonend zu operieren. Gute funktionale und onkologische Ergebnisse, schnelle Erholung im Anschluss und das schnelle Erreichen hoher Lebensqualität sind das Ziel.

Am Knappschaftskrankenhaus Dortmund wurden inzwischen rund 1500 Eingriffe mit robotischer Unterstützung durchgeführt, überwiegend Prostataentfernungen, Nierenteilresektionen, Nierenbeckenplastiken bei angeborener Harnleiterenge, Harnleiterrekonstruktionen, Fistelchirurgie, Blasenhebungen spezielle gynäkologische Eingriffe, Entfernung von Dickdarmkarzinomen sowie Eingriffe im Bereich von Bauchspeicheldrüse, Milz, Nebennieren und bei Narbenbrüchen. Neben Urologie, Gynäkologie und Viszeralchirurgie nutzt im Klinikum Westfalen auch die Thoraxchirurgie diese Technik.
Dr. Schilling: „Wie für viele medizinischen Aufgabenstellungen gilt auch hier: Für jede Verletzung oder Erkrankung und für jeden Patienten muss die individuell beste Therapieoption gefunden und umgesetzt werden, ob nun offener Eingriff, minimalinvasiver Eingriff in herkömmlicher Technik oder Einsatz eines robotischen Systems.“

Gesundheitsmetropole Ruhr

© 2024 MedEcon Ruhr - Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr

Wir können Gesundheit
MedEcon Ruhr