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OP Roboter revolutioniert die Operation bei Speiseröhrenkrebs

Evangelische Stiftung Augusta am 8. Februar 2019

Die Behandlung von Speiseröhrenkrebs ist für betroffene Menschen besonders belastend. Zum einen werden nahezu alle Betroffenen vor der notwendigen Operation chemotherapiert oder sogar kombiniert bestrahlt und chemotherapiert. Bei der anschließenden Operation muss neben der Bauchhöhle auch der Brustkorb eröffnet werden. Für diesen Operationsteil wird die rechte Lunge von der Beatmung ausgeschaltet. Diese Faktoren führen zu teilweise schwerwiegenden Lungenproblemen bei fast der Hälfte der Patienten nach konventionellen Operationen. Die Liegezeiten auf der Intensivstation liegen durchschnittlich bei fast einer Woche. Insgesamt befinden sich die Patienten im Bundesdurchschnitt über 30 Tage im Krankenhaus.

Das Team der Visceralchirurgischen Klinik um Priv.-Doz. Dr. med Benno Mann im Augusta Klinikum Bochum hat im Jahr 2010 damit begonnen, das Da Vinci® Robotik System bei komplexen Eingriffen in der Visceralchirurgie zu etablieren. Seit 2014 werden alle Patienten mit Speiseröhrenkrebs Robotik-assistiert vollständig minimal invasiv operiert. Bauch- und Brustraum müssen nicht mehr eröffnet werden und beide Lungenflügel bleiben bei dem gesamten Eingriff beatmet. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Die Liegezeit auf der Intensivstation hat sich auf zwei Tage verkürzt. Die Patienten verlassen das Krankenhaus nun nach weniger als drei Wochen. Dies liegt vor allen Dingen daran, dass kaum ein Patient nach der Operationen eine Lungenproblematik entwickelt.

Diese hervorragenden Ergebnisse haben sich bei mittlerweile über 120 Patienten bestätigt, im Jahr 2018 allein waren es über 30. Es profitieren übrigens nicht nur die betroffenen Menschen sondern auch das Krankenhaus – Oesophaguschirurgie mit solchen Kennzahlen ist im Gegensatz zur konventionellen Chirurgie tatsächlich auch wertschöpfend.

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