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Neues Kindermedizinisches Zentrum der St. Elisabeth Gruppe

Umfassende Expertise für Kinder und junge Patienten

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 8. Februar 2019

Das neue Kindermedizinische Zentrum der St. Elisabeth Gruppe am Standort Marien Hospital Witten – Volker Sander, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinderchirurgie, Prof. Dr. Sven Schiermeier, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Dr. Bahman Gharavi, Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik (v. l. n. r.) und ihre Teams bieten eine umfassende medizinische Versorgung heranwachsender Patienten von der Geburt bis ins Jugendalter.

Von der Entbindung über die Versorgung von Frühchen bis hin zu Kinderrheuma oder einem gebrochenen Bein – das neue Kindermedizinische Zentrum der St. Elisabeth Gruppe am Standort Marien Hospital Witten bietet eine umfassende medizinische Versorgung heranwachsender Patienten während ihrer gesamten Kindheit und Jugend. Mit dem Umzug der Klinik für Kinderchirurgie am 28. Dezember 2018 vom Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum in das Marien Hospital Witten bündelt die St. Elisabeth Gruppe nun ihre gesamte Expertise zur Behandlung von Kindern aller Altersstufen am Wittener Standort.

Bereits seit Jahren arbeiten die Teams der Klinik für Kinderchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf-Bodo Tröbs und seinem Leitenden Oberarzt Volker Sander sowie der Kinder- und Jugendklinik unter Chefarzt Dr. Bahman Gharavi über die Stadtgrenzen von Herne und Witten hinaus eng zusammen, um kindermedizinische Fälle vom Frühgeborenen bis zum Teenager bestmöglich zu versorgen. „Nun profitieren die Patienten davon, dass sich alle an der Behandlung beteiligten Kliniken im Kindermedizinischen Zentrum der St. Elisabeth Gruppe unter einem Dach befinden“, so Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Elisabeth Gruppe. Hierzu zählen ebenfalls die Geburtshilfe, geleitet von Chefarzt Prof. Dr. Sven Schiermeier sowie als Kooperationspartner der Kinderradiologe Prof. Dr. Rainer Wunsch.

Modernste Technik – direkt vor Ort

„Durch den Umzug unserer Klinik von Herne in das Marien Hospital Witten ändert sich viel für uns“, stellt Volker Sander fest. „So haben wir nun die besten diagnostischen Möglichkeiten direkt vor Ort. Früher mussten unsere kleinen Patienten beispielsweise für eine Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie in ein anderes Krankenhaus verlegt werden – nun steht uns hier alles zur Verfügung.“ Auch Blutuntersuchungen können nun in deutlich kürzerer Zeit durchgeführt werden: „Dadurch, dass wir im Marien Hospital Witten ein Labor direkt im Haus haben, können wir auch Entscheidungen über die Behandlung noch schneller treffen, zum Beispiel beim Verdacht auf eine Blinddarmentzündung“, erklärt der Oberarzt. „Zudem ist unsere neue Klinik technisch bestens ausgerüstet“, fügt Prof. Tröbs hinzu. Für die Integration der Klinik für Kinderchirurgie in das neue Kindermedizinische Zentrum wurde die Kinderintensivstation von 21 auf 35 Bettenplätze erweitert. Hier stehen außerdem neue Inkubatoren zur Verfügung. Zudem wurde eine bestehende Station zur kinderchirurgischen Station umgebaut und erweitert. Sie ist kindgerecht gestaltet, verfügt über ein großes Spielzimmer und bietet Übernachtungsmöglichkeiten für jeweils ein Elternteil. Die zwei neuen Operationssäle der Klinik für Kinderchirurgie sind speziell auf die operative Behandlung von Kindern zugeschnitten und verfügen über neue Narkose- und Beatmungsgeräte, eine kindgerecht gestaltete Schleuse und einen eigenen Aufwachraum. So können Eltern ihr Kind bis zur Gabe der Anästhesie begleiten und nach dem Eingriff direkt am Bett sitzen, wenn es im OP-Bereich aufwacht. Zusätzlich wurde die Kinderambulanz vergrößert und verfügt nun über einen ambulanten Eingriffsraum. Auch wurde ein neues urodynamisches Messgerät für funktionelle Untersuchungen des Harntraktes angeschafft.

Fachübergreifende Expertise

Gemeinsam behandeln die Klinik für Kinderchirurgie und die Kinder- und Jugendklinik zahlreiche Erkrankungen der Harn- und Geschlechtsorgane sowie des Verdauungstraktes, die häufig angeboren sind, wie beispielsweise die Ureterabgangsstenose. „Hierbei ist der Ausfluss des Nierenbeckens am Übergang in den Harnleiter verengt, so dass der Urin weiter in das Nierenhohlsystem gestaut wird“, erklärt Dr. Gharavi. „Dann kann es sein, dass eine Operation erforderlich ist.“ „Hier kommt die sogenannte Anderson-Hynes-Plastik zur Anwendung. Dabei schneiden wir die verengte Stelle heraus und vernähen das Nierenbecken nach einer speziellen Technik neu mit dem Harnleiter“, ergänzt Prof. Tröbs. „Ein weiteres Beispiel ist die angeborene Darmerkrankung Morbus Hirschsprung, bei der Nervenzellen im Enddarm fehlen, wodurch der Transport des Darminhaltes stark behindert ist. Auch hier muss ein chirurgischer Eingriff erfolgen“, berichtet Dr. Gharavi. „Dabei entfernen wir den betroffenen Abschnitt des Enddarms, zumeist über die Analöffnung“, erklärt Prof. Tröbs. Hinzu kommen Fälle, bei denen die Situation zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme des Patienten noch gar nicht eindeutig geklärt ist, wie Volker Sander ausführt: „Häufig kommen die kleinen Patienten mit unklaren Beschwerden in die Ambulanz, wie beispielsweise heftige Bauchschmerzen. Diese könnten auf eine Blinddarmentzündung hinweisen, aber auch auf eine Magen-Darm-Erkrankung, eine Stoffwechselstörung und vieles mehr. In solchen Fällen können wir durch die fachübergreifende Expertise, die hier nun durch das Kindermedizinische Zentrum vor Ort besteht, gemeinsam die richtige Diagnose ermitteln und den Patienten behandeln, ohne dass dieser eventuell verlegt werden müsste.“

Behandlung Tür an Tür für Mutter und Kind

Auch die allerkleinsten Patienten und ihre Mütter profitieren von dem neuen Zusammenschluss, denn auf der Kinderintensivstation befinden sich Kinder- und Jugendmediziner im ständigen Austausch mit ihren kinderchirurgischen Kollegen. Hier kommt auch die Geburtshilfe ins Spiel: Sollte bereits vor der Geburt im Rahmen einer Ultraschall-Untersuchung festgestellt werden, dass bei dem ungeborenen Kind Behandlungsbedarf durch eine Fehlbildung besteht, können diese Geburten nun im Kindermedizinischen Zentrum durchgeführt werden: „Durch den Umzug der Kinderchirurgie können Kinder im Marien Hospital Witten im Kreißsaal zur Welt kommen und im nur wenige Meter entfernten OP unmittelbar operiert werden“, erklärt Prof. Schiermeier. Im Vorfeld kommen dazu die Experten der Geburtsklinik, Kinderklinik und Kinderchirurgie zusammen, planen die Behandlung und beraten die werdenden Eltern. „Gemeinsam besprechen wir die beste Vorgehensweise und klären dann Mutter und Vater genau darüber auf, was ihrem Kind fehlt, und wie wir es nach der Entbindung behandeln werden“, so der Chefarzt der Geburtshilfe. „Das ist sehr wichtig, um Unsicherheiten und Ängste abzubauen. Denn wenn die Mutter angespannt ist, überträgt sich dieser Zustand auch auf ihr Kind.“

Potenziale voll ausschöpfen

Obwohl das neue Kindermedizinische Zentrum der St. Elisabeth Gruppe bereits jetzt zahlreiche Vorteile in der Behandlung der jungen Patienten bietet, sieht Volker Sander sehr viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung: „Es liegt nun eine spannende Zeit vor uns, in der wir gemeinsam daran arbeiten werden, die Potenziale dieser gebündelten Fachexpertise noch weiter auszubauen“, so der Kinderchirurg.

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