Wir können Gesundheit

Seit über 50 Jahren im Augusta

Evangelische Stiftung Augusta am 4. Februar 2019

Eva-Maria Karmelita (rechts) mit ihrer Nachfolgerin Iris Fath

„Ich habe ein halbes Jahrhundert im gleichen Unternehmen gearbeitet.“ Das können nur äußerst wenige von sich sagen. Eva-Maria Karmelita kann. Sie vollendete Mitte 2018 ihr 50. Jahr in den Augusta Kliniken Bochum Hattingen. Mitarbeiter. Vorgesetzte und Weggefährten gratulierten zu diesem extrem seltenen Jubiläum. Seitdem hat Karmelita ihre Nachfolgerin Iris Fath eingearbeitet. Am 31. Januar geht sie nun in den verdienten Ruhestand.

17 Jahre jung war sie, als sie sich bei den strengen Diakonissen im Augusta- vorstellte, um dort den Beruf der Krankenschwester zu erlernen. Und sie kam im Minirock. – Eben gerade so, wie es die jungen Frauen in den späten Sechzigern liebten. Die Diakonissen im Augusta allerdings schauten schon etwas streng an ihr herunter, „denn im Dienst am Krankenbett hatte der Rock bis zur Mitte der Wade zu gehen.“ Harte Zeiten waren das für die junge Bochumerin, die bis 1968 bei vielen Demos gegen Krieg und soziale Missstände protestierte. Stets im „Mini“ und immer gern mit jener Schminke im Gesicht, die den Diakonissen, die bis 1988 im Augusta wirkten, so gar nicht passte.
Die große Strenge fordert gestärkte Häubchen und Schürzen sowie viel Fleiß. Gerade diese Tugenden der Diakonissen lernt Schwester Eva zu schätzen, verinnerlicht den Rundumblick, der stets zeigt, was noch zu tun ist. „Bevor alles erledigt war“, sagt sie, „gab es sowieso keinen Feierabend.“

„Schwester Eva“ drückte die Schulbank auf der Annette von Droste Hülshoff-Schule und der Hans Böckler-Schule, bevor sie ihr dreimonatiges Praktikum am Augusta begann, das dann direkt in die Ausbildung führte. Eine Ausbildung, die nie endete, denn die erfahrene Spezialistin, die neben dem Evangelischen Krankenhaus Hattingen auch noch für die beiden Augusta-Häuser in Bochum-Mitte und –Linden verantwortlich ist, drückte berufsbegleitend bei vielen Fortbildungen die Schulbank, bildete sich laufend fort.
„Weiterbildung ist enorm wichtig“, sagt sie. Und sie ist der Beweis dafür, dass man damit auch weiterkommt: Karmelita ist u.a. als Ausbilderin im mittleren Management tätig, geprüfte Lehrkraft für Anästhesie und Intensivmedizin. Sie war im Augusta Mitbegründerin und später bis 1994 Leiterin der ersten operativen Intensivstation in Bochum. Sie ist Chefin von über 1.000 Pflegekräften und gilt als profunde Kennerin der Evangelischen Stiftung Augusta und der Krankenhaus-Landschaft überhaupt.

Das Problem mit den von den Diakonissen geforderten langen Röcken hat Eva-Maria Karmelita damals übrigens geschickt ausgehebelt – und da blitzt das wilde Mädchen“ von damals, als das sie sich selbst gern bezeichnet, wieder durch. „Meine Mutter war Schneiderin. Ich habe ihr alle Röcke zum Kürzen gegeben“, lacht sie noch heute. „Das war ein Heidenspaß.“

Ein Ende von Karmelitas sprühender Aktivität ist auch im Ruhestand nicht in Sicht. „Ich habe noch so einiges vor“, sagt sie. „Unter anderem möchte ich endlich malen.“ Das macht sie zwar schon lange, „aber es war nie genug Zeit dafür.“

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