Experten informierten über Therapien der gynäkologischen Krebserkrankungen
Diagnose und Therapien entwickeln sich im Bereich der gynäkologischen Krebserkrankungen stetig weiter. Umso wichtiger ist es für Gynäkologen, die neuesten Erkenntnisse und Studien auf diesem Gebiet zu verfolgen und anzuwenden. Um bestehende Kenntnisse zu vertiefen, besuchten Fachexperten die Veranstaltung „Gynäkologische Onkologie – Neuentwicklungen 2019“ von Prof. Dr. Clemens Tempfer, Direktor, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.
„Unter gynäkologischen Krebserkrankungen versteht man die bösartigen Erkrankungen der inneren und äußeren Geschlechtsorgane der Frau. Dazu zählen unter anderem Eierstockkrebs und Gebärmutterhalskrebs“, erklärt Prof. Dr. Clemens Tempfer. Eine Herausforderung ist, dass jedes Organ ein unterschiedliches Therapiekonzept erfordert. Um mit dieser Herausforderung umzugehen, hörten die Teilnehmer Vorträge zu den neuesten Entwicklungen im Bereich der Behandlungsmöglichkeiten für die einzelnen Krankheitsbilder.
So referierte Dr. Askin Dogan, Leitender Oberarzt, über die operativen Behandlungsmöglichkeiten bei Gebärmutterhalskrebs, der zu den häufigsten gynäkologischen Krebserkrankungen gehört. Der Tumor kann bei Frauen in jedem Alter auftreten und ist häufig auf die Infektion mit HP-Viren zurückzuführen. Welche Behandlung sinnvoll ist, hängt vor allem davon ab, wie weit der Tumor sich ausgebreitet hat. Im Frühstadium kann ein kleinerer Eingriff am Gebärmutterhals ausreichen. Hat sich der Tumor bereits in umliegendes Gewebe ausgebreitet, ist häufig eine Operation notwendig, bei der die gesamte Gebärmutter entfernt wird.
Neben den operativen Fachkenntnissen erhielten die Teilnehmer auch Informationen über weitere Behandlungsmöglichkeiten. So sprach Prof. Dr. Tempfer im Rahmen seines Vortrags über die Immuntherapie bei gynäkologischen Krebserkrankungen. Er bot einen Überblick über verschiedene Verfahren, die das körpereigene Immunsystem nutzen, um den Krebs zu bekämpfen: „Ziel der Immuntherapie bei Krebserkrankungen ist es, die körpereigene Abwehr direkt auf die Krebszellen zu lenken, um diese zu bekämpfen oder das Wachstum einzudämmen“, so Prof. Tempfer. Im Anschluss an die Vorträge diskutierten die Teilnehmer gemeinsam mit den Referenten über neueste Studienergebnisse im Bereich Brust- und Eierstockkrebs und deren Einsatz in der Praxis.