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Ein Ginkgo-Baum als Ort der Erinnerung an Menschen, die sich das Leben genommen haben Krisenzentrum Dortmund rückt das Tabuthema Suizid in die Öffentlichkeit

Klinikum Westfalen - Knappschaftskrankenhaus Dortmund am 11. September 2019

Johannes Ketteler, Leiter des Krisenzentrums Dortmund, begrüßte die Teilnehmer der Baumpflanzaktion im Stadewäldchen.

Jedes Jahr nehmen sich in Dortmund etwa 60 Menschen das Leben, rund 600 versuchen es. Trotzdem ist das Thema Suizid immer noch ein Tabu. Das Krisenzentrum Dortmund möchte das ändern und hat an zentraler Stelle in der Dortmunder Innenstadt einen Ort der Erinnerung und des Andenkens geschaffen: Im Stadewäldchen wurde ein Ginkgo-Baum gepflanzt, der allen als Anlaufstelle dienen kann, die einen Menschen durch Suizid verloren haben.

Im Rahmen einer kleinen Zeremonie wurde der Ginkgo, der seit jeher ein Symbol für Hoffnung und Freundschaft ist und in Asien auch als Kraftspender verehrt wird, zunächst gepflanzt. Anschließend knüpften die Teilnehmer persönliche Gedenkschleifen an seine Zweige. Einige Hinterbliebene, die sich regelmäßig im Krisenzentrum treffen und der Leiter dieser Gruppe, Dr. Werner Greulich, erklärten den Gästen die Bedeutung des neuen Gedenkortes und schilderten die Situation von Hinterbliebenen. Anlass für die Aktion war der Internationale Tag der Suizidprävention.

In seiner Begrüßung warf Johannes Ketteler, Leiter des Krisenzentrums, einen Blick auf die aktuelle Situation in Dortmund. Die Suizidprävention ist eine der der Hauptaufgabe des Krisenzentrums Dortmund, das unter der Trägerschaft des Klinikums Westfalen steht und eng mit dessen Psychiatrischer Institutsambulanz am Knappschaftskrankenhaus Lütgendortmund zusammenarbeitet. Ins Krisenzentrum kommen Menschen, die über Selbsttötung nachdenken oder bereits einen Suizidversuch unternommen haben, aber auch betroffene Angehörige. Hier finden sie professionelle Unterstützung und ein offenes Ohr. Auf einer Gedenktafel, die neben dem Baum angebracht wird, sind die verschiedenen Hilfsangebote genannt.

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