Endometriose und Myome
Experten der St. Elisabeth Gruppe informierten über moderne Therapie
Gutartige Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane sind keine Seltenheit: In Deutschland leiden fast 40 Prozent der Frauen an einer Endometriose oder an Myomen. Das Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe gab am vergangenen Dienstag, dem 24. September 2019, Betroffenen und Interessierten Einblicke in aktuelle Behandlungsmöglichkeiten.
Da die Endometriose nicht immer Beschwerden auslöst, handelt es sich meist um einen Nebenbefund. Allerdings sind die Schmerzen, falls sie auftreten, sehr stark und schränken die Betroffenen im Alltag ein. Valentin Menke, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des St. Anna Hospital, stellte in seinem Vortrag die moderne Diagnostik und nicht-operative Therapien vor. „Besteht der Verdacht einer Endometriose, wenden wir zur Diagnose die Vaginalsonographie und gegebenenfalls eine Bauchspiegelung an“, so der Experte. Ist gesichert, dass sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter angesiedelt hat, wird zunächst der Endometrioseherd operativ entfernt. Vor und nach der OP können außerdem sogenannte Gestagene zum Einsatz kommen. „Die Gabe dieser Hormone führt zu einer Schmerzlinderung und sie können große Endometrioseherde verkleinern“, berichtete Chefarzt Valentin Menke. Auch die Schmerzen der Endometriose lassen sich behandeln. Dr. Lars Steffen, Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesie, Schmerz- und Intensivmedizin des Marien Hospital Witten, erklärte in seinem Vortrag, was für eine effektive und nachhaltige Schmerztherapie der Patientinnen wichtig ist.
Myome, die ebenfalls zu den gutartigen Erkrankungen gehören, sind Wucherungen der Muskelschicht. Betroffene klagen vor allem über schmerzhafte Regelblutungen und ein Druckgefühl im Bauch. Um Myome zu bekämpfen, gibt es verschiedene nicht-operative und operative Möglichkeiten. Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe, ging im Rahmen der Veranstaltung näher auf dieses Thema ein. Dabei können die Experten die Radiofrequenzablation nutzen: Das Myom wird zunächst lokalisiert und anschließend mittels Radiofrequenzenergie zerstört. Der Mediziner erklärt: „Die Radiofrequenzenergie erreicht für einen kurzen Moment sehr hohe Temperaturen, die das Myom schneller schrumpfen lassen.“ Neben der Radiofrequenzablation gibt es auch noch die Möglichkeit, Myome mittels der Zufuhr von Hormonen oder operativ mit einer Bauchspiegelung zu entfernen.