Wir können Gesundheit

hsg-Professor Grüneberg zu Gast an der University of Malawi

Hochschule für Gesundheit am 20. September 2019

Dr. Christian Grüneberg, Professor an der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum), steht kurz vor seiner Abreise nach Malawi zur Beobachtung und Analyse der dortigen Gesundheitsstrukturen und -versorgung. Dabei fokussiert er sich gemeinsam mit Expert*innen der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit), Professor*innen und Mitarbeiter*innen der Universität von Malawi auf die vorhandenen und zu entwickelnden Versorgungs-, Ausbildungs- und Forschungsstrukturen im Sinne der Prävention und Behandlung von Menschen mit Bewegungseinschränkungen. Hierbei geht es darum, die Funktionalität und Selbständigkeit im Alltag zu optimieren. Bewegungseinschränkungen ausgelöst durch Fehlbildungen, frühzeitige intensive Überbeanspruchung oder Unfälle haben vielfach schwerwiegende Folgen. Neben möglichen schweren körperlichen und mentalen Belastungen sind die Menschen in ihrer Unabhängigkeit erheblich eingeschränkt, zudem stellen sich erhebliche existentielle Sorgen und Bedrohungen ein.

Prof. Dr. Christian Grüneberg kurz vor der Abreise nach Malawi vor dem Gesundheitscampus in Bochum. „Ich packe meinen Koffer und nehme …. Edukationsmaterial und Apparatur zur Verbesserung der klinischen Versorgung mit“ – Grüneberg unterstützt im Namen des Studienbereichs der hsg Bochum die Wunschliste der Universität in Malawi mit privaten Spendengeldern und Spenden Dritter. Foto: hsg Bochum

Der hsg-Physiotherapieprofessor wird ab nächster Woche neun Tage an der University of Malawi in Blantyre verbringen und neben den einzelnen Fakultäten und Departments wie zum Beispiel das Department für Physiotherapie unterschiedliche Versorgungseinrichtungen wie das Queen Elisabeth Central Hospital Malawi und das Kachere Rehabilitation Centre besuchen.

„Wir wollen als Studienbereich Physiotherapie neben der eigenen kontinuierlichen Optimierung der Qualität unserer Lehre, Forschung und Versorgung und dem Streben nach Bestplatzierungen im nationalen und internationalen Ranking auch unserer humanitären Verantwortung in anderen Ländern unserer Welt nachkommen. Um mögliche Kooperationen in den Bereichen Lehre, Forschung, Versorgung und den Austausch von Lehrenden und Studierenden zu prüfen und vorzubereiten, ist eine solche Reise unbedingt notwendig. Persönliche und fachliche Kontakte bestehen bereits seit mehreren Jahren, neben den eigenen Eindrücken und Analysen ein wichtiger Baustein für ein Vertrauensverhältnis vor Ort. Ein Austausch auf diesen Ebenen ist immer eine Win-win-Situation, egal wie unterschiedlich auch die Rahmenbedingungen sind. Davon bin ich überzeugt“, ergänzte Grüneberg. 

Malawi – auch das „warme Herz von Afrika“ genannt – liegt im östlichen Teil Zentralafrikas, eingebettet zwischen Sambia, Mosambik und Tansania und bedeckt durch einen großen Teil des Malawi-Sees. Grüneberg: „In der Gesundheitsversorgung, die die Themen Prävention, Behandlung und Forschung umfasst, nehmen die Krankheiten Malaria und HIV einen sehr hohen Stellenwert ein, da die Anzahl der Erkrankten sehr hoch ist. Beispielsweise liegt diese bei HIV bei etwa 15 Prozent.“

Auf die Prognosen für die Zukunft müsse man jetzt agieren, so Grüneberg. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation werde sich die Bevölkerung von Malawi bis 2050 verdreifachen. Somit sei eine weitere Zuspitzung von Versorgungsengpässen vorprogrammiert, so Grüneberg. Aktuell wird im Rahmen der Gesundheitsversorgung beispielsweise ein deutlicher Mangel an Ärzt*innen, Pflegefachkräften und beispielsweise Physiotherapeut*innen festgestellt. Auf etwa 18 Millionen Einwohner kommen laut Weltverband der Physiotherapeuten (WCPT) beispielsweise geschätzte 200 Physiotherapeut*innen.

Christian Grüneberg fügte hinzu: „Neben der Optimierung der Versorgung der Menschen vor Ort spielt dort auch die Investition in weitere Ausbildungsstrukturen und eine anwendungsorientierte Forschung eine wichtige Rolle. Ich bin sehr dankbar und auch mir der Verantwortung bewusst, dass wir in der Situation sind, ein Bruchteil an Unterstützung leisten zu können. Somit trete ich gerne bepackt die Reise an und komme mit Sicherheit mit vielen Eindrücken und Ideen zurück, von denen wir dann berichten und die wir entsprechend strategisch ausarbeiten werden.“ 

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