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Retrospektive Studie zu Lungenmetastasektomie: Wer profitiert am meisten von der chirurgischen Behandlung bei Lungenmetastasen?

Das maligne Melanom ist die aggressivste Form von Hautkrebs – und weil Sonnenbaden in der Vergangenheit sehr beliebt war, tritt es heute zunehmend häufiger auf. Das Melanom ist im Frühstadium gut heilbar, solange der Krebs nicht metastasiert, also nicht gestreut hat. Die Metastasen des malignen Melanoms sind oft in der Lunge zu finden. Asymptomatische Lungenknoten können bereits bei der Erstdiagnose eines Melanoms vorhanden sein. Neuartige immuno-onkologische Behandlungen, die vor etwa 10 Jahren entwickelt worden sind führten zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose, so dass die Metastasektomie heute eine sinnvolle Therapieoption darstellen kann. Doch welche Patientengruppe profitiert besonders von einer Lungenmetastasektomie? Dieser Frage haben sich Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen nun in einer neuen Studie gewidmet.

Universitätsmedizin Essen am 15. Oktober 2019

Das Forscherteam hat 61 Patienten (29 männliche und 32 weibliche Patienten) untersucht und den Einfluss von Alter, Geschlecht, Anzahl, Lage und anderer Merkmale der Metastasen analysiert. Sie fanden heraus: weibliche Patienten mit Metastasen von weniger als 2 cm Durchmesser hatten die besten Gesamtüberlebensraten. „Die maximale Größe der Metastasen ist unseren Untersuchungen zufolge der entscheidende Faktor für das langfristige Überleben nach einer Lungenmetastasektomie – wichtiger als die Lage der Metastasen oder ihre Gesamtanzahl“, erklärt Prof. Clemens Aigner, Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie der Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik und Letztautor der Studie. „Die chirurgische Behandlung von Lungenmetastasen des malignen Melanoms ist immer und bleibt aber immer eine individuelle therapeutische Entscheidung.“

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