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Gastroenterologen lehren innovatives Verfahren

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 26. November 2019

Dr. Viktor Rempel (2. v. l), Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie des St. Anna Hospital Herne, vermittelte in einem Workshop gemeinsam mit seinem Tutorenteam die Anwendung des anspruchsvollen ESD-Verfahrens.
Am vergangenen Freitag hatten die Teilnehmer des ESD-Workshops der Klinik für Gastroenterologie im St. Anna Hospital die Gelegenheit, ein anspruchsvolles Verfahren zu trainieren: An Organmodellen erprobten Ärzte und Endoskopiepersonal die Endoskopische Submukosadissektion. Das in Japan entwickelte Verfahren bietet die Möglichkeit, auch größere Gewebeveränderungen an Magen oder Darm mit einem Endoskop zu entfernen. Das bietet viele Vorteile für die Patienten.

„Die Endoskopische Submukosadissektion zu erlernen, ist sehr anspruchsvoll und der Respekt vor möglichen Komplikationen groß. Abhilfe kann die Teilnahme an praktisch orientierten Kursen verschaffen“, berichtet Dr. Viktor Rempel, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie des St. Anna Hospital Herne. Er hat den Workshop mit einem Team aus erfahrenen Endoskopikern organisiert.

Die Endoskopische Submukosadissektion, kurz ESD, eignet sich für die Behandlung von Polypen und frühen Krebsstadien in Speiseröhre, Magen oder Darm. Diese Veränderungen befinden sich meist in der oberen Schleimhautschicht und sind noch nicht in tiefere Schichten eingedrungen. Mithilfe eines Endoskops, einem flexiblen Instrument, das über natürliche Körperöffnungen eingeführt werden kann, lassen sich auch größere dieser Gewebeveränderungen sehr schonend vollständig entfernen. „Bislang war für die Entfernung größerer Befunde häufig ein chirurgischer Eingriff notwendig“, berichtet der Chefarzt. „Die Behandlung mit dem Endoskop ermöglicht es uns, narbenfrei zu arbeiten. Das schont den Körper, der Patient hat weniger Schmerzen und ist schneller wieder fit.“

Ein weiterer wichtiger Vorteil des Verfahrens ist die rückstandslose Entfernung des veränderten Gewebes. „Damit reduzieren wir das Risiko dafür, dass Krebszellen im Körper verbleiben und sich dort weiter entwickeln“, erklärt der Spezialist.

Für Ärzte, die das Verfahren anwenden, besteht die Herausforderung darin, dass sie sich mit dem Instrument zwischen feinsten Gewebeschichten bewegen. „Hier gilt es Fingerspitzengefühl zu entwickeln, um Verletzungen des umliegenden Gewebes vorzubeugen. Mit unserem Training an Organ-Modellen kann dieses Handling intensiv trainiert werden. Die Nachfrage nach dem Workshop hat gezeigt, dass sich diese Behandlungsmethode immer weiter durchsetzt“, so Dr. Rempel.

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