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Neue Leitung im St. Elisabeth Hospiz Witten

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 5. November 2019

Seit Anfang August ist im St. Elisabeth Hospiz ein neues Gesicht zu finden: Nicole Lindenberg hat vor rund zwei Monaten die Leitung der Wittener Einrichtung übernommen. Gemeinsam mit ihrem Team begleitet sie Menschen in der letzten Lebensphase und steht Sterbenden und ihren Angehörigen bei.

Das St. Elisabeth Hospiz Witten wurde im Frühjahr 2017 eröffnet und ist ein Ort, an dem gelacht, aber auch geweint wird. Mit Nicole Lindenberg gewinnt das Hospiz eine neue Leitung, für die der Tod kein Tabuthema ist. „Ich habe über 30 Jahre in der Altenpflege gearbeitet und dort zusätzlich im Rahmen von Sterbebegleitkreisen alte und kranke Menschen bis zum Tod begleitet. Dabei war und ist es mein großes Anliegen, den Gästen ein selbstbestimmtes und würdevolles Sterben zu ermöglichen“, berichtet die Waltroperin. So stehen die Sterbenden und ihre Angehörigen im Wittener Hospiz mit all ihren Sorgen, Ängsten, Schmerzen und anderen Beschwerden stets im Mittelpunkt. „Gerade wenn eine Erkrankung nicht mehr zu heilen ist, kann viel für das körperliche und seelische Wohlbefinden getan werden. Vor allem das Begleiten, Beistehen und Zuhören wird daher täglich von dem Team und mir gelebt“, so die Hospizleitung.

Darüber hinaus gehört die Leitung der Aufnahmegespräche zu Lindenbergs wichtigsten Aufgaben. „Ein großer Anteil meiner Arbeit nimmt das Beraten und Vorstellen des Hospizes bei Angehörigen ein. Dabei stelle ich immer wieder fest, dass die meisten Menschen keine Vorstellung davon haben, was in einem Hospiz alles möglich ist und welche Mittel uns zur Verfügung stehen, um die letzte Zeit lebenswert zu gestalten. Umso schöner ist es zu sehen, wie erleichtert Angehörige nach einem solchen Gespräch sind“, berichtet die 52-Jährige.

Eine Herzensangelegenheit von Lindenberg ist darüber hinaus das Erfüllen letzter Wünsche. „Diese sind meist sehr bescheiden, wie zum Beispiel noch ein letztes Mal die Lieblingspizza essen.“ Um individuell auf Essenswünsche der Gäste eingehen zu können, wird im Wittener Hospiz sogar selbst gekocht. Sind die Wünsche mal größer oder ausgefallener, stellen Lindenberg und ihr Team beispielsweise den Kontakt zum Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes her. „Die Wünsche kommen jedoch nicht zwangsläufig vom Gast selbst. Manchmal möchten auch die Angehörigen den Hospizgast überraschen. Dann werden wir quasi zu Komplizen und versuchen gemeinsam, diese Überraschung zu verwirklichen“, stellt die Hospizleitung fest. Darüber hinaus wird jeden Tag in einer familiären Atmosphäre gemeinsam gefrühstückt, um den Hospizgästen die Teilnahme an einem normalen Tagesablauf zu ermöglichen.
Die größte Herausforderung im Hospizalltag sieht Nicole Lindenberg in der Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit und der jeweiligen Lebenssituation: „Jeder Mitarbeiter bringt eine gewisse Lebenserfahrung und persönliche Geschichten mit. Wenn wir dann Gäste haben, bei denen es beispielsweise Parallelen zum eigenen Leben gibt, bringt einen das schon mal zum Grübeln.“ Daher empfindet die begeisterte Motorradfahrerin besonders den Teamzusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung als besonders wertvoll und wichtig. „Neben einem intensiven Austausch innerhalb des Teams und der Möglichkeit einer psychotherapeutischen Beratung durch den Gemeindereferenten, gehe ich nach Feierabend gerne mit Musik in die Natur. Walken ist mein Ausgleich und ein Weg, von der Arbeit im Hospiz abzuschalten. So bekomme ich den Kopf frei und kann mit voller Kraft am nächsten Tag wieder durchstarten“, erzählt Lindenberg.

„Nach fast drei Monaten kann ich sagen: An der Arbeit im St. Elisabeth Hospiz Witten gefällt mir alles. Ich stehe sehr gern in Kontakt mit den Gästen und ihren Angehörigen und bin glücklich darüber, wenn wir unseren Gästen dabei helfen können, ihren letzten Lebensabschnitt lebenswert zu machen“, berichtet die Hospizleitung. Besonders wertvoll empfindet sie dabei das Team vor Ort: „Das Engagement der Mitarbeiter ist sehr hoch. Wir arbeiten eng zusammen und unterstützen uns gegenseitig. Das weiß ich sehr zu schätzen.“

Das Wittener Hospiz bietet auf insgesamt 1.200 Quadratmetern Platz für zehn Gästezimmer mit jeweils eigenem Bereich für Angehörige. So ist es möglich, dass sie auf Einladung der Hospizgäste Tür an Tür wohnen können. Jedes Zimmer ist mit einer Terrasse ausgestattet. Die Speisen können gemeinsam in einem großzügigen Wohnzimmer mit Kamin eingenommen werden und ein großer Innenhof durchflutet die Flure mit Licht und dient als zusätzlicher Aufenthaltsbereich.

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