Wir können Gesundheit

Prof. Anke Hinney wird Prodekanin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität

Zusätzliche Initiativen zu Nachwuchsförderung und Geschlechtergerechtigkeit geplant

Universität Duisburg-Essen am 31. Januar 2020

Prof. Dr. Anke Hinney

Zum 1. Februar 2020 übernimmt Prof. Dr. Anke Hinney das Amt der Prodekanin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Sie folgt auf Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch. In dem 2016 gegründeten Prodekanat werden mehr als zwei Dutzend Förderprogramme, Veranstaltungen und individuelle Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende, Promovierende sowie Postdoktoranden koordiniert.

An der Medizinischen Fakultät der UDE besitzt die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses schon lange einen hohen Stellenwert. Ein eigenes Prodekanat einzurichten, war demnach ein konsequenter Schritt. Dadurch übernahm Essen vor 4 Jahren eine Vorreiterrolle: Keine andere Medizinische Fakultät fasste die Weiterentwicklung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern und die Förderung von Diversität zu diesem Zeitpunkt in einem Bereich zusammen. Diesen Schritt lobte Ende 2019 auch der Wissenschaftsrat. Europas ältestes wissenschaftspolitisches Beratungsgremium hob im Zuge der Begutachtung der universitätsmedizinischen Standorte in NRW positiv hervor, dass die Medizinische Fakultät der UDE beiden Themen durch die Gründung „die angemessene Bedeutung“ beimisst.

Prof. Anke Hinney: „Zentrale Herausforderung ist, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler früh auf ihrem Weg zu unterstützen, potentielle Spitzenforscherinnen und -forscher bestmöglich zu fördern und ihnen attraktive Perspektiven anzubieten.“ Als langjährige Mentorin im Karriereförderungsprogramm „MediMent 1:1“ kennt sie die Probleme des Nachwuchses und hat in ihrer Laufbahn bereits mehr als 60 medizinisch und naturwissenschaftlich Promovierende und Habilitierende betreut.

Wenn Anke Hinney über Karriereförderung spricht, denkt sie auch an Gleichstellungsarbeit. Denn: „Nur 30 Prozent unserer Wissenschaftlerinnen habilitieren – das ist zu wenig.“ Für sie liegt der Missstand auch darin begründet, dass Frauen neben ihrer Arbeit im Krankenhaus nicht genug Zeit haben, um profund zu forschen und eine Habilitation zu schreiben. Hinzu kommt bei Müttern noch die Belastung durch Kinderbetreuung. „Jede Wissenschaftlerin, die dadurch nicht aufsteigen kann, ist verschenktes Potential“, betont Anke Hinney, die sich auch als Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Fakultät verdient gemacht hat. Mit Gender-Fragen beschäftigt sich Anke Hinney seit 25 Jahren auch als Leiterin der Forschungsabteilung „Molekulargenetik“ in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am LVR Klinikum in ihren Arbeiten zu genetischen Mechanismen bei der Gewichtsregulation.

Prof. Anke Hinney übernimmt das Amt der Prodekanin von Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch. Sigrid Elsenbruch ist maßgeblich für den innovativen Aufbau des Prodekanats für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversität und dessen große Strahlkraft verantwortlich. Sie etablierte das neue Konzept des vielbeachteten Tags der Forschung, einen Best Paper Award für promovierte Nachwuchswissenschaftler und baute ein Beraternetzwerk auf. Ihr außerordentliches Engagement trug darüber hinaus zur Initiierung der DFG-geförderten „UMEA – University Medicine Essen Clinician Scientist Academy“ bei, die es der forschungsinteressierten Ärzteschaft ermöglicht, in einem exzellenten universitären Forschungsumfeld wissenschaftlich zu arbeiten.

Gesundheitsforschung Gesundheitsmetropole Ruhr Gesundheitsberufe

© 2024 MedEcon Ruhr - Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr

Wir können Gesundheit
MedEcon Ruhr