Vielfache Anerkennung für Herner Forschung
Gleich mehrere Projekte und Auszeichnungen kann das Rheumazentrum Ruhrgebiet der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein Ruhr zum Start in das neue Jahr vorweisen. Der Ruf als hochspezialisierte Fachklinik wird damit durch die intensive Verknüpfung von Forschung und praktischer Arbeit erneut bestätigt.
Priv.-Doz. Dr. Xenofon Baraliakos ist Leitender Oberarzt des Rheumazentrum Ruhrgebiet und Experte auf dem Fachgebiet der Spondyloarthritis. Unter dem Begriff Spondyloarthritis werden mehrere rheumatische Erkrankungen zusammengefasst, die zumeist die Wirbelsäule betreffen. „Es handelt sich dabei um eine Entzündung der Wirbelsäule. Typische Symptome sind Rückenschmerzen, eine Entzündung des Kreuz-Darmbein-Gelenkes oder eine eingeschränkte Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule“, erläutert Baraliakos. Das Rheumazentrum Ruhrgebiet gilt als hochspezialisierte Fachklinik für die Diagnose und Behandlung von allen Formen rheumatischer Erkrankungen. „Durch diese vielseitigen Aktivitäten und Forschungen ist die Behandlung von Patienten nach neuesten Standards gesichert“, freut sich Baraliakos.
Deutschlandweites Forschungsprojekt
Das neue Jahr startet für ihn und sein Team mit einem deutschlandweiten Forschungsprojekt, das auf diesem Gebiet gerade anläuft. Unter der Abkürzung MASCARA forscht das Rheumazentrum Ruhrgebiet zur Behandlung von Patienten mit Spondyloarthritis. Weitere deutsche Einrichtungen wie die Universität Erlangen sind ebenfalls an dem Projekt beteiligt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
„Die Behandlung von Patienten mit Spondyloarthritis verfolgt das Ziel einer Remission, also dem Nachlassen von Krankheitssymptomen, auch wenn keine Genesung erreicht werden kann. Unser Forschungsteam untersucht die Moleküle, die dafür verantwortlich sind“, erläutert Baraliakos. „Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Etablierung moderner technischer Innovationen wie bildgebende Verfahren, für eine gezieltere Diagnostik und Behandlung von Patienten.“
Auszeichnung mit zwei Wissenschaftspreisen
Mit seiner Forschung zu dem Krankheitsbild Spondyloarthritis konnte Baraliakos bereits im vergangenen Jahr zwei Preise gewinnen. Die Stiftung Wolfgang Schultze verlieh ihm den Wissenschaftspreis für sein Forschungsvorhaben zur Entstehung von Knochenneubildung bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis.
Auf dem Deutschen Rheumatologenkongress im September 2019 in Dresden präsentierte Baraliakos im Rahmen eines Posterpreises Erkenntnisse zu dem Thema „Welche MRT-Läsionen der Sakroiliakalgelenke haben einen diagnostischen Wert für die axiale Spondyloarthritis?“
Vorsitz der internationalen rheumatologischen Fachgesellschaft
Ab Januar 2020 übernimmt der Leitende Oberarzt zusätzlich die Aufgabe des Präsidenten der internationalen rheumatologischen Fachgesellschaft „Assessment of SpondyloArthritis international Society“ (ASAS). In dieses Amt wurde er für sechs Jahre gewählt. Damit treibt er nicht nur die Erforschung des Krankheitsbildes Spondyloarthritis voran, sondern verknüpft auch seine praktische Arbeit in der rheumatologischen Fachklinik mit der Wissenschaft, indem er künftige Forschungsausrichtungen der Rheumatologie aktiv mitbestimmen kann.