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Süchtig nach Online-Spielen oder Internetpornografie!

Welchen Einfluss haben sie auf das alltägliche Verhalten?

LWL-Universitätsklinikum Bochum am 28. Oktober 2021

Online-Sucht und ihre Auswirkungen: Ein Forschungsprojekt untersucht aktuell, inwiefern das Verhalten der Internet-Nutzerinnen und -Nutzer beeinflusst wird.

Computerspielsucht, Internet-Kaufsucht oder Cyberpornografie-Sucht – über 500.000 Menschen in Deutschland sind von einer Medienabhängigkeit betroffen. Das heißt, sie nutzen das Online-Angebot in einem exzessiven und sehr ungesunden Ausmaß. Eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschungsgruppe (Sprecher: Prof. Dr. Matthias Brand, Universität Duisburg-Essen) mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Universitäten Deutschlands untersucht derzeit in verschiedenen Teilprojekten die Impulse und das Verhalten von Internet-Nutzerinnen und -Nutzern. Das Wissenschaftler-Team um Prof. Dr. Martin Diers, Abteilung Klinische und Experimentelle Verhaltensmedizin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, konzentriert sich in einem Teilprojekt vor allem auf die Auswirkungen von Internetspiel- und Pornografiesucht auf kognitive Prozesse und Reizreaktivität insbesondere in Stresssituationen. Für ihre Untersuchungen benötigen sie interessierte männliche Teilnehmer, die bereit sind, an zwei Tagen und zuhause verschiedene Studienaufgaben zu erfüllen.

„Wir wollen herausfinden, ob betroffene und nicht betroffene Menschen Aufgaben unterschiedlich angehen, und die Ursachen ergründen“, so der Psychologe Prof. Martin Diers. „Führt übermäßiger Konsum von Internetspielen und Pornografie zu einer Veränderung der Gehirnfunktionen? Und wie hoch muss der Konsum sein, um tatsächlich von einer Beeinträchtigung zu sprechen?“ Die Untersuchung soll Antworten zu diesen Fragen liefern und helfen, die alltäglichen Probleme betroffener Menschen besser zu verstehen.

Angesprochen sind heterosexuelle Männer zwischen 18 und 50 Jahren, die viel im Internet unterwegs sind, spielen und/oder Pornografie konsumieren. Die Studienteilnehmer sollen bestimmte Aufgaben bearbeiten. Gleichzeitig werden ihnen verschiedene Bilder zum Beispiel mit Gaming-Szenen oder pornografischen Inhalten gezeigt. Am zweiten Tag wird ein fMRT-Scan (funktionelle Magnetresonanztomographie) durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine schmerzfreie, nicht-invasive Untersuchung. Ein weiterer Teil der Aufgaben kann im Laufe von zwei Wochen zuhause erledigt werden. Das gesamte Experiment wird mit insgesamt bis zu 122 Euro vergütet. Teilnehmer können nach jedem Abschnitt entscheiden, ob sie die Aufgaben fortsetzen wollen.

Ansprechpartner bei Fragen ist Lukas Mallon, Telefon-Anrufbeantworter 0234 5077-3225. Interessierte können sich auch per E-Mail: verhaltensmedizin-acsid@rub.de anmelden.

 

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