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Im Kampf gegen Gürtelrose

Reaktion des Immunsystems von Rheuma-Patienten auf Zoster-Totimpfstoff

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 2. Februar 2022

Es gibt über 400 verschiedene Arten von Rheuma. Eine Gruppe davon bilden die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Durch eine Schwächung des Immunsystems haben Rheuma-Patienten ein höheres Risiko, an einer Gürtelrose zu erkranken und werden deshalb dagegen geimpft. Priv.-Doz. Dr. Uta Kiltz, Oberärztin des Rheumazentrum Ruhrgebiet, leitet ein wissenschaftliches Projekt, das die Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff über ein Jahr untersucht und damit die Frage nach der Dauer des Impfschutzes beantworten kann. In Kooperation mit Prof. Benjamin Wilde, Klinik für Nephrologie der Universitätsklinik Essen untersucht das Rheumazentrum Ruhrgebiet 150 Patienten. Das Projekt wird mit 1,28 Millionen Euro gefördert.

Priv.-Doz. Dr. Uta Kiltz untersucht die Reaktion des Immunsystems von Rheuma-Patienten auf einen Zoster-Totimpfstoff.

Patienten, die an einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung leiden, entwickeln häufiger als gesunde Menschen eine Gürtelrose, auch Herpes Zoster, genannt. Typisches Symptom einer Gürtelrose ist ein Hautausschlag in Form von stecknadelkopfgroßen Bläschen auf geröteter, geschwollener Haut. Um eine Erkrankung zu verhindern, wird Rheuma-Patienten eine Zoster-Impfung empfohlen.

Zeitraum des Impfschutzes nach Impfung mit Zoster-Totimpfstoff

Die hohe Wirksamkeit des Zoster-Totimpfstoffes wurde zwar bereits in klinischen Studien bestätigt, allerdings ist noch nicht ausreichend erforscht, wie die Immunantwort des Körpers nach der Impfung gegen Zoster bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem ausfällt, also wie lange ein Schutz gegen Gürtelrose bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankung besteht. Dies analysieren nun die Experten des Rheumazentrum Ruhrgebiet zusammen mit dem Experimentellen Nephrologischen Labor der Klinik für Nephrologie des Universitätsklinikum Essen. Dazu untersuchen die Experten 150 Patienten mit unterschiedlichen rheumatischen Erkrankungen (rheumatoide Arthritis, Riesenzellenarthritis und axiale Spondyloarthritis) hinsichtlich der Immunantwort gegen Gürtelrose nach der Zoster-Impfung. „Die Ergebnisse der Studie werden dabei helfen, Rheuma-Patienten den bestmöglichen Schutz gegen Herpes Zoster zu bieten und zu verstehen, ob ein langanhaltender Impfschutz aufgebaut wird“, sagt Priv.-Doz. Dr. Uta Kiltz. Das Projekt läuft über den Zeitraum von einem Jahr.

Höheres Risiko bei Rheuma-Patienten erfordert Zoster-Impfung

Durch das schwächere Immunsystem ist für Patienten mit Rheuma das Risiko, an einer Gürtelrose zu erkranken generell höher als bei gesunden Menschen. Außerdem wird durch eine antirheumatische Therapie die Immunabwehr zusätzlich geschwächt, sodass eine Gürtelrose auch Komplikationen mit sich bringen und zu einer Ausweitung der Erkrankung auf andere Organe führen kann.

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