Speiseröhre im Fokus – Experten informierten in Fortbildungsveranstaltung
Die Traditionsveranstaltung „Gastroenterologischer Aschermittwoch“ der Klinik für Gastroenterologie sowie der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Anna Hospital Herne fand am vergangenen Mittwoch, dem 02.03.2022, bereits zum 26. Mal statt – zum ersten Mal jedoch in digitaler Form. Ärzte aus unterschiedlichen Fachdisziplinen widmeten sich in diesem Jahr dem Thema Speiseröhre und präsentierten den Teilnehmern Methoden rund um die Diagnostik und Behandlung von Speiseröhrenerkrankungen.
„Wir freuen uns, dass wir zahlreiche niedergelassene Ärzte sowie Klinikärzte begrüßen und zum fachlichen Austausch anregen konnten“, sagt Dr. Viktor Rempel, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie. Neben Vorträgen gaben die Ärzte des St. Anna Hospital Herne sowie die eingeladenen Fachleute aus den Bereichen Altersmedizin, Innere Medizin und Gastroenterologie Videoeinblicke in die Endoskopie der Speiseröhre und diskutierten praxisrelevante Fälle gemeinsam mit den Teilnehmern. „Erkrankungen der Speiseröhre gehen mit erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität der Betroffenen einher. Daher ist es wichtig, die Behandlungsmethoden kontinuierlich zu besprechen und zu verbessern“, so Dr. Nurettin Albayrak, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie.
Entzündungen in der Speiseröhre
Die erste Veranstaltungshälfte drehte sich um die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der Speiseröhre, die eine Reizung und Entzündung dieser zur Folge haben. Typische Symptome solcher Erkrankungen sind Sodbrennen und Schluckbeschwerden.
Ein Beispiel dafür ist die Refluxkrankheit, bei der Betroffene säurehaltigen Magensaft aufstoßen, der so zurück in die Speiseröhre fließt und dort für Entzündungen sorgt. In diesem Zusammenhang wurde erläutert, wie die Refluxkrankheit Schluckstörungen bedingt und so weitere Entzündungen, z. B. in der Lunge, auslösen kann. Ebenso thematisierten die Experten praktische Diagnostik- und Behandlungsempfehlungen einer allergieähnlichen Entzündungsreaktion der Speiseröhre, die durch den Konsum bestimmter Nahrungsmittel ausgelöst wird.
Achalasie und Speiseröhrenkrebs
In der zweiten Veranstaltungshälfte wurden neue Methoden in der Therapie von Achalasie besprochen – einer Funktionsstörung der Speiseröhre, durch die der Schließmuskel zum Magen nicht mehr öffnet. Dadurch staut sich Nahrungsbrei in der Speiseröhre an und sorgt ebenfalls für Beschwerden beim Schlucken, Völlegefühl und Aufstoßen.
Ebenso thematisierten die Experten Behandlungsmöglichkeiten von Speiseröhrentumoren. Je nach Größe und Art des Tumors lässt sich dieser durch einen endoskopischen Eingriff entfernen oder aber durch eine Operation. Welche Voraussetzungen jeweils erfüllt sein müssen, worauf bei der Therapie zu achten ist und welche minimal-invasive Operationsstrategien es zur Entfernung von Speiseröhrenkrebs gibt, stellten die Gastroenterologen und Chirurgen des St. Anna Hospital Herne abschließend vor. Gemeinsam bilden die Klinik für Gastroenterologie und die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie ein zertifiziertes Speiseröhrenkrebszentrum, in dem jährlich eine Vielzahl an komplexen Eingriffen an der Speiseröhre vorgenommen werden.