Führungswechsel im Caritashaus Reginalda
15 Jahre hat Christel Zynga von der Pike auf das Caritashaus Schwester Reginalda an der Weißenburgstraße 20 mit aufgebaut, das Seniorenheim mit viel Herzblut im Stadtteil etabliert. Nun ist es Zeit für eine Veränderung – für das Caritashaus Schwester Reginalda, aber auch Einrichtungsleiterin Christel Zynga. Denn sie verabschiedet sich in den Ruhestand und übergibt die Zügel des Seniorenheimes an Angelique Kolrust. Die 34-Jährige bringt frischen Wind in die Süder Einrichtung.
Christel Zynga ist eine Macherin. An die viele Zeit, die der Ruhestand mit sich bringt, muss sie sich erst einmal gewöhnen. An Zielen und neuen, selbst gesetzten Aufgaben fehlt es jedenfalls nicht: „Ich möchte mein Englisch verbessern und eine neue Sprache lernen – Spanisch. Den Rest lasse ich auf mich zukommen“, sagt die 65-Jährige. Sicherlich wird sie sich auch ehrenamtlich engagieren und „ihrem Reginalda“ zwischendurch einen Besuch abstatten. „Ich habe es in den fast 15 Jahren immer als meine Hauptaufgabe gesehen, die Menschen zusammenzubringen und ihnen den Alltag so schön wie möglich zu machen mit allem, was dazugehört: Begegnungen, Pflege, Essen und Trinken, Veranstaltungen, Betreuung, Sauberkeit und vieles mehr“, erzählt Christel Zynga. „Und durch die Seniorenwohnungen nebenan sind viele schöne Freundschaften und Begegnungen auf unserem Vorplatz entstanden.“
Im Januar 2008 feierte das Caritashaus Schwester Reginalda Eröffnung an der Weißenburgstraße 20. Einige Monate später übernahm Christel Zynga die Leitung der Einrichtung. Schon 1983 fing sie beim Caritasverband Recklinghausen an. Zunächst als Küchen- und Hauswirtschaftsleiterin im Caritashaus St. Hedwig, wo sie 1991 stellvertretende Einrichtungsleiterin wurde. 1995 übernahm sie dann die Leitung der zentralen Wirtschafts- und Versorgungsdienste aller Caritaseinrichtungen in Recklinghausen. Mit der Leitung des neuen, ersten Seniorenheimes in Süd kamen neue Herausforderungen auf die Halternerin zu: „Wir haben viele Veranstaltungen etabliert, um das Haus bekannter zu machen und uns im Stadtteil zu verankern, schließlich sind wir mittendrin und wollen die Menschen zusammenbringen, Begegnungen schaffen.“ Dazu gehörten nicht nur das beliebte Sommer- und Herbstfest oder das Schützenfest mit Unterstützung der Bürgerschützengilde Bruch – ein großes Spektakel, bei dem Königin und König Reginalda gekrönt wurden. Das beliebte Tanzcafé sorgte viermal im Jahr für volles Haus und ausgelassene Stimmung, mit der Corona-Pandemie kam das Aus für die Veranstaltung. Christel Zynga erinnert sich: „Das war immer eine gelungene Aktion für Senioren aus dem Reginalda und der Gemeinde. So konnten wir die Vorstellung, dass bei Einzug in die Pflegeeinrichtung jegliche Selbstständigkeit verloren geht, abbauen.“
2012 zogen Romeo und Julia ins Caritashaus Reginalda ein: Ein privater Spender ließ zur großen Freude der Seniorinnen und Senioren sein Aquarium in der Einrichtung aufbauen. Der „Fisch TV“ ist noch heute ein Publikumsmagnet.
Seit 2014 kommt der Bürgerkoffer der Stadt Recklinghausen regelmäßig an die Weißenburgstraße 20 und öffnet so das Haus noch einmal auf andere Art und Weise in den Stadtteil.
Christel Zynga weiß: „Ohne Unterstützung vieler Vereine und Privatpersonen wäre das alles nicht möglich gewesen.“ Doch jetzt kann sie sich zurücklehnen. Mit Angelique Kolrust übernimmt eine erfahrene Pflegedienst- und Einrichtungsleiterin die Zügel im Caritashaus Reginalda. Auch sie möchte die Einrichtung „mit Herz und Verstand“ weiterführen. „Ich möchte mit Offenheit und Transparenz eine vertrauensvolle Basis schaffen für Bewohner, Angehörige und Mitarbeitende sowie stets ein offenes Ohr für ihre Bedürfnisse haben“, sagt die Marlerin, die zuvor als Einrichtungsleiterin in einer Gelsenkirchener Pflegeeinrichtung tätig war. Mit offenen Armen ist die Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen im Caritashaus Reginalda empfangen worden. Was ihr sofort auffiel: „Hier zählt Pflege mit Herz. Der Mensch und seine Werte stehen im Vordergrund.“