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Praxen besser vernetzen

Universitätsmedizin Essen am 22. Juni 2023

Läuft’s gesundheitlich schlecht, sind Hausarztpraxen oft erste Anlaufstelle. Dr. Michael Pentzek, neuer Professor für Primärversorgungsforschung an der UDE, möchte die Forschung in und mit den Praxen stärken. Aktuell koordiniert er am UK Essen den Aufbau eines NRW-weiten hausärztlichen Forschungspraxennetzes. Zudem erforscht er die hausärztliche Erkennung und Versorgung chronischer Erkrankungen.

© UDE/Fabian Strauch

Forschungspraxennetze wie das in NRW, kurz: HAFO.NRW, ermöglichen Hausärzt:innen nicht nur den Austausch mit Fachkolleg:innen, sondern auch mit allgemeinmedizinischen Universitätsinstituten. Das bietet die Chance, Untersuchungen auf den großen Bereich der ambulant versorgten Patient:innen auszuweiten und aktuelle Forschungserkenntnisse direkt in die alltägliche Versorgung zu integrieren. Diese Netze bestehen schon in mehreren Bundesländern, gefördert werden sie vom Bundesforschungsministerium (BMBF). In NRW beteiligen sich am Forschungspraxennetz HAFO.NRW aktuell acht allgemeinmedizinische Universitätsinstitute für Allgemeinmedizin.

Professor Pentzek untersucht für den Aufbau und die Koordination von HAFO.NRW unter anderem die Forschungskonzepte von Hausärzt:innen und Medizinischen Fachangestellten. Auch weitere allgemeinmedizinische Grundlagen erforscht er: „Mich interessiert, wie die Nähe in der Beziehung zwischen Patient:in und Ärzt:in aussieht, wie Entscheidungen gemeinsam gefunden werden und welche Wirkung eine kontinuierliche Versorgung hat“, erklärt der Psychologe. Inhaltlich widmet sich der 47-Jährige chronischen Erkrankungen wie Demenz und Diabetes sowie ihrer ambulanten Versorgung. „Ich werde mich insbesondere beim Ausbau der demenzbezogenen Versorgungsforschung in Essen einbringen, bin aber auch an anderen klinischen Fragen der Primärversorgung interessiert.“

Wie wichtig das kognitive und seelische Befinden von Menschen ist, interessierte ihn schon in seinem Psychologie-Studium (1996-2002) an den Unis Trier und Düsseldorf. Seine Diplomarbeit schrieb er über Geruchsstörungen bei Patient:innen mit Alzheimer Demenz und Depressionen, in seiner Promotion (2009) beschäftigte er sich mit der Diagnostik von Demenzen in Hausarztpraxen. Seine Forschung an der Uni Düsseldorf verfolgte er am Institut für Allgemeinmedizin (2002-2012) und am Institut für Medizinische Psychologie (2005-2007), von 2012 bis 2023 war er Gesamtkoordinator der Forschung am Institut für Allgemeinmedizin. Vor seiner UDE-Berufung hatte er die Professur für Klinische und Grundlagen-bezogene Forschung in der Primärversorgung an der Uni Witten/Herdecke inne.

 

Weitere Informationen:
Hausärztliches Forschungspraxennetz NRW:
www.hafo.nrw

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