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Neuer Klinikchef in der Strahlentherapie

Priv.-Doz. Dr. C. Baues setzt große Hoffnungen auf die Stereotaxie

Kath. Klinikum Bochum gGmbH - Universitätsklinikum der RUB am 12. Juli 2023

Priv.-Doz. Dr. Christian Baues ist neuer Direktor der Klinik für Strahlentherapie des St. Josef-Hospitals (Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum). Der breit ausgebildete Experte deckt das gesamte Leistungsspektrum der Strahlentherapie ab und verfügt insbesondere über langjährige Expertise im Bereich der sogenannten stereotaktischen Therapieverfahren. Bei diesen wird in weniger Behandlungssitzungen mit höherer Dosis bestrahlt, wodurch sich die Therapie vielfach verbessern und verkürzen lässt.

Priv.-Doz. Dr. Christian Baues, der neue Strahlentherapie-Klinikdirektor des St. Josef-Hospitals Bochum.
Priv.-Doz. Dr. Christian Baues, der neue Strahlentherapie-Klinikdirektor des St. Josef-Hospitals Bochum.

Die Strahlentherapie wird in vielen Bereichen eingesetzt. Neben der Behandlung von degenerativen Verschleißerkrankungen, wie z.B. Arthrose, wird die Bestrahlung vor allem bei Tumoren angewendet. Rund ein Drittel aller Krebspatienten wird bestrahlt. Dabei werden die Krebszellen durch aufgehärtete Röntgenstrahlung zerstört. In der Folge schrumpft der Tumor und verschwindet in vielen Fällen. „In einer onkologisch bereits sehr gut aufgestellten Klinik möchte ich den Fokus in Zukunft verstärkt auf die Bestrahlung von Krebspatienten legen und so mit den verschiedenen medizinischen Fachabteilungen und niedergelassenen Praxen auf ambulanter und stationärer Ebene stärker zusammenarbeiten. Auch komplexe Fälle, wie Zweitbestrahlungen, können wir routiniert optimal versorgen“, erläutert der Klinikdirektor.
Da durch Bestrahlungen in Teilen auch umliegendes, gesundes Gewebe und gesunde Organe geschädigt werden können, gibt es verschiedene Behandlungsansätze, die sich in Dauer und Strahlendosis unterscheiden. Bei einer fraktionierten Strahlentherapie werden Patienten über einen längeren Zeitraum mit einer geringen Dosis behandelt.

Unter Stereotaxie hingegen versteht man in der Strahlentherapie eine Bestrahlung mit einer erhöhten Strahlungsdosis. Dies setzt eine hohe Genauigkeit der Bestrahlung voraus, um umliegende Organe und Gewebe zu schonen. „Durch die erhöhte Strahlendosis kann die Wirksamkeit der Behandlung verbessert und gleichzeitig die Behandlung verkürzt werden. Gleichzeitig muss eine hohe Genauigkeit erreicht werden, um Nebenwirkungen und Risiken für den Patienten gering zu halten. Mein Ziel ist es, die Stereotaxie mit den entsprechenden technischen Geräten auszuweiten und zukünftig mehr Patienten aus Bochum und Umgebung eine stereotaktische Behandlung zu ermöglichen“, erklärt der 42-Jährige.

Die Klinik für Strahlentherapie des St. Josef-Hospitals deckt ein breites Behandlungsspektrum ab und ermöglicht somit eine Bestrahlung vieler Organe. Ein besonderer Fokus liegt auf der Behandlung von Patienten mit Haut-, Magen- und Darm-sowie Hals- und Mundhöhlen-Tumoren. Vor diesem Hintergrund hält Künstliche Intelligenz (KI) auch in der Medizin immer stärker Einzug. Vor allem das Bestrahlungskonzept wird durch digitale Innovationen wie KI weiter optimiert. „Schon jetzt gibt es erste Ansätze bei denen durch künstliche Intelligenz einzelne Schritte in der Vorbereitung und Planung der Bestrahlung sinnvoll unterstützt werden können, die anschließend vom Behandlungsteam geprüft und umgesetzt werden“, berichtet Priv.-Doz. Dr. Christian Baues.

Die Geschäftsführer des zum Katholischen Klinikums Bochum (KKB) gehörenden St. Josef-Hospitals, Prof. Christoph Hanefeld freut sich über diese hochkarätige Verstärkung: „Mit Priv.-Doz. Dr. Baues konnten wir einen bundesweit ausgewiesenen Experten gewinnen, der gut durchdachte Planungen vorgelegt hat, um die Klinik für Strahlentherapie an den Behandlungsbedürfnissen zu orientieren und kontinuierlich weiterzuentwickeln.“

Der neue Direktor der Klinik für Strahlentherapie fungiert zugleich auch als Direktor der Strahlentherapie und Radio-Onkologie des Marien Hospitals Herne und ist darüber hinaus Inhaber des Lehrstuhls für Strahlentherapie der Ruhr-Universität Bochum. Sein Forschungsschwerpunkt liegt u. a. auf dem Hodgkin-Lymphom, einer speziellen Form des Lymphdrüsenkrebses. Daran erkranken vor allem junge Erwachsene und Senioren über 70 Jahre. Er ist zudem Leiter der Referenzstrahlentherapie der Deutschen Hodgkin-Studiengruppe. Darüber hinaus liegt sein wissenschaftlicher und klinischer Schwerpunkt auf der Radio-Immuntherapie, einer neuen Form der Therapie, die aus einer Kombination von Bestrahlung und Immuntherapie besteht.

Nach dem Medizinstudium an der Universität zu Köln ging es für Christian Baues für das Praktische Jahr in die Schweiz. Dabei entdeckte er sein Interesse für die Strahlentherapie. Seine Facharztausbildung sowie seine Engagements als Assistenz- und Oberarzt absolvierte er erneut an Uniklinik Köln. Zuletzt war der verheiratete Vater von zwei Kindern dort als kommissarischer Direktor tätig.

PD Dr. Christian Baues tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Irinäus Adamietz an, der nach 16-jähriger Tätigkeit im St. Josef-Hospital kürzlich den Ruhestand angetreten hat.

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