Herner Experten informierten über die physiotherapeutische Behandlung von Patienten nach schweren Unfallereignissen
Im Rahmen der Fachveranstaltung „Physiotherapeutische Konzepte in der Behandlung von Patienten nach schweren Unfallereignissen“ informierten die Experten des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie und des Zentrum für Prävention, Therapie, Rehabilitation und sportmedizinische Diagnostik der St. Elisabeth Gruppe über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei Patienten mit schweren Verletzungen nach Unfällen. Die Veranstaltung fand am 20. September 2023 im St. Anna Hospital Herne statt.
Patienten, die durch einen schweren Unfall plötzlich aus ihrem gewohnten Lebensumfeld gerissen werden, benötigen häufig im weiteren Behandlungsverlauf eine langwierige und oft auch mühsame Rehabilitation. „Nur eine gemeinsame Behandlung und Betreuung dieser Patienten durch die Physiotherapeuten und Ärzte kann das Ausmaß von möglicherweise bestehenbleibenden Behinderungen minimieren und den betroffenen Patienten eine gute Lebensqualität zurückgeben“ betont Priv.-Doz. Dr. Sebastian Rütten, Direktor des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie und Chefarzt des Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie.
Physiotherapeutische Frühbehandlung im Fokus
Die Experten zeigten in den Fachvorträgen – die sich speziell an Physiotherapeuten richteten – neue diagnostische Möglichkeiten und innovative Behandlungskonzepte bei Patienten mit schweren Verletzungsfolgen auf. „Bei schweren Unfällen ist eine physiotherapeutische Frühbehandlung wichtig, um den betroffenen Patienten eine schnelle Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen“, sagt Alexander Kröplin, Leitung des Zentrum für Prävention, Therapie, Rehabilitation und sportmedizinische Diagnostik der St. Elisabeth Gruppe am Standort St. Anna Hospital Herne.
Zunächst erläuterten die Experten die Verletzungsmuster von Wirbelsäulenverletzungen und deren operative und physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem wurde die Erstversorgung von schwer verletzten Patienten im Krankenhaus im Rahmen des Advanced Trauma Life Support, kurz ATLS, thematisiert. „ATLS ist eine strukturierte Vorgehensweise, bei der alle Verletzungen des Patienten schrittweise abgearbeitet werden“, erklärt Dr. Oliver Meyer, Chefarzt des Zentrum für Becken-, Hüft-, Knie- und Fußchirurgie des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Interdisziplinäre Behandlungskonzepte
Im weiteren Verlauf wurde der Fokus auf die Versorgung von Oberarm- und Schulterverletzungen gelegt, wie z. B. der proximalen Humerusfraktur – ein Bruch des Oberarmknochens. „Der Bruch verursacht oft große Schmerzen und schränkt die Bewegungsfähigkeit des Armes ein. Durch abgestimmte, interdisziplinäre Behandlungskonzepte kann die Gelenkfunktion der Schulter allerdings erhalten werden“, so Dr. Roderich Heikenfeld, Chefarzt des Zentrum für Schulter-, Ellenbogen- und Handchirurgie des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie.